Hagen. „Alice im Wunderland“ gehört zu den beliebtesten Kinderbüchern der Welt. Wie die Bühnenfassung des Theaters Hagen aussieht und was wichtig ist.

Es ist Anja Schönes fünfte ,Alice’-Bearbeitung, „aber immer mit einem anderen Fokus“, beteuert die Lutz-Theater-Leiterin mit Vorfreude in der Stimme. Ihre Protagonistin aus „Alice im Wunderland“, dem diesjährigen Märchen zur Weihnachtszeit, ist anders, langsam, träumerisch und passt eigentlich nicht in diese Welt. Und genau hier liegt die Botschaft des Stückes, das Kinder ab fünf Jahre anspricht. Jedes Mädchen kann eine Heldin, jeder Junge ein Held sein – eben auf ganz eigene Weise.

Das Weihnachtsmärchen im Hagener Theater hat eine jahrzehntelange Tradition und lockt im Normalfall um die 30.000 Kita- und Grundschüler ins Große Haus.

Im vergangenen Jahr hatte es Anja­ Schönes „Alice“-Produktion bis zur Generalprobe geschafft, dann kam der zweite Lockdown und die Inszenierung wurde – wie alle anderen laufenden Produktionen ebenfalls – eingefroren.

Und jetzt? Werden ab Samstag, 6. November, und bis einschließlich 22. Dezember 34 Aufführungen (Schul- und Familienaufführungen) gezeigt.

Sicherheitskonzept steht

„Unser Sicherheitskonzept steht. Schüler, die im Klassenverband kommen, sitzen in Gruppen“, erklärt Francis Hüsers. „Wenn die Schüler im Unterricht freiwillig Masken tragen, dann tragen sie auch bei uns Masken, wenn sie in ihren Klassenräumen ohne Masken am Unterricht teilnehmen, müssen sie auch bei uns keine Masken tragen“, so der Intendant. Bei Familienvorstellungen gilt: Jeder Besucher ab sechs Jahren muss eine Maske tragen. Zum Weihnachtsmärchen werden 400 Besucher pro Vorstellung zugelassen.

Aber zurück zu Anja Schöne: In den Vorjahren hat die Lutz-Leiterin als Weihnachtsmärchen „Räuber Hotzenplotz“ und „Der Zauberer von Oz“ inszeniert.

Freuen sich auf die Premiere (v.l.): Artur Merz (Vorstandssprecher Märkische Bank), Francis Hüsers (Intendant), Cassandra Schütt (Alice), Sabine Kreiter (Bühnenbildnerin), Anne Schröder (Dramaturgin), Anja Schöne (Lutz-Leiterin), Andres Reukauf (musikalischer Leiter).
Freuen sich auf die Premiere (v.l.): Artur Merz (Vorstandssprecher Märkische Bank), Francis Hüsers (Intendant), Cassandra Schütt (Alice), Sabine Kreiter (Bühnenbildnerin), Anne Schröder (Dramaturgin), Anja Schöne (Lutz-Leiterin), Andres Reukauf (musikalischer Leiter). © Yuliana Falkenberg

Für „Alice im Wunderland“ hat sie den Text stark bearbeitet und viele Passagen in kindliche Reime gefasst. Kostüm und Bühnenbildnerin Sabine Kreiter zeichnet Alice als Hagener Kind, das zu Beginn seiner Reise ins Wunderland an einer Bushaltestelle – bewachsen mit Unkraut und gespickt mit Müll – steht. „Meine Kostüme sind rauschend-bunt und die Bühne ist mit kindlicher Poesie, die auf Butterbrotpapieren steht, gestaltet“, erklärt Sabine Kreiter.

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Andres Reukauf, der die Musik zu mittlerweile elf Weihnachtsmärchen komponiert hat, hat jedem Charakter einen eigenen Song gewidmet, „es gibt eine Herzschmerz-Ballade vom Hasen und sogar Heavy-Metal-Einlagen“, lächelt der musikalische Leiter vielsagend.

Premiere am 6. November um 17 Uhr

Die Premiere findet am Samstag, 6. November, um 17 Uhr im Großen Haus statt.

Weitere Vorstellungen (inklusive Schulvorstellungen) gibt es am 14.11. (17 Uhr), 21.11. (17 Uhr), 30.11. (9 und 11.30 Uhr), 1.12. (9 und 11.30 Uhr), 2.12. (10 Uhr), 3.12. (10 Uhr), 4.12. (11 Uhr), 5.12. (11, 14 und 17 Uhr), 6.12. (10 Uhr), 7.12. (9 und 11.30 Uhr), 8.12. (9 und 11.30 Uhr), 9.12. (10 Uhr), 10.12. (10 Uhr), 12.12. (11, 14. und 17 Uhr), 13.12. (10 Uhr), 14.12. (9 und 11.30 Uhr), 15.12. (9 und 11.30 Uhr), 19.12. (11 Uhr), 20.12. (10 Uhr), 21.12. (9 und 11.30 Uhr), 22.12. (9 und 11.30 Uhr).

Live-Musik gibt’s von der „Märchen-Band“, die – anders als in den Vorjahren – nicht auf der Bühne, sondern im Orchestergraben sitzt.

Zum Hintergrund: Die „Alice“-Erzählungen von Lewis Carroll zählen seit der ersten Veröffentlichung 1865 zu den erfolgreichsten und beliebtesten Kinderbüchern der Welt. Die „Alice“ in Hagen wird von Cassandra­ Schütt gespielt. Die End-Zwanzigerin hat in Wien das Fach „Musical“ studiert und schon auf verschiedenen Bühnen gespielt.

Das Hagener Weihnachtsmärchen (Dauer: 1 Stunde 45 Minuten inklusive Pause) wird auch in diesem Jahr von der Märkischen Bank mit 5000 Euro unterstützt. Vorstandssprecher Artur Merz betont: „Die Geschichte zur Weihnachtszeit wird sicherlich auch in diesem Jahr die Herzen der Kinder höher schlagen lassen.“