Angesichts weiterer Autobahn-Baustellenpläne drängt WP-Kommentator Martin Weiske auf schnelles Handeln beim Lkw-Transit durch Hagen.

Dass eine Stadt, die sich um vier Flüsse schmiegt und topographisch sowie lufttechnisch in einer Feinstaub- und Stickstoffdio­xidfalle sitzt, sich um jede Lkw-Bewegung Gedanken macht, ist allzu nachvollziehbar. Und natürlich fehlt es im Rathaus nicht an guten Vorsätzen (z.B. Lkw-Routensystem) und klaren Schlussfolgerungen (z.B. Sperrung der Finanzamtsschlucht). Aber solange in vielen Führerhäusern der Sattelzüge mit Routensystemen vom Grabbeltisch navigiert wird, scheinen sämtliche konzeptionellen Vorsätze der Verkehrsplaner effektfrei zu verpuffen.

Die logistisch privilegierte Lage der Stadt Hagen unweit von A 1, A 45 und A 46 mit direkter Anbindung zu A 2, A 40, A 43 und A 44, die uns nicht zufällig seit Jahrzehnten zur bevorzugten Adresse der Speditionsbranche macht, wird zunehmend zum Fluch. Die Dauerbaustellen-Situationen rund um die Lennetal-Brücke und den Volmarsteiner Berg haben sicherlich zusätzlich dafür gesorgt, dass der quälende Lkw-Transit durch die Stadt zunehmend seinen Reiz entwickelte.

An dieser Konstellation wird sich absehbar auch in den nächsten Jahren kaum etwas ändern. Sobald mit dem sechsspurigen Ausbau der Sauerlandlinie zwischen dem Hagener und dem Westhofener Kreuz begonnen wird, dürfte der Verkehrsfunk mit schöner Regelmäßigkeit staugewaltige Argumente liefern, weiter quer durch Hagen zwischen A 45 und A 1 abzukürzen. Es wird also allerhöchste Zeit, für dieses Problem eine Lösung zu finden, die über das freundliche Appellieren hinaus geht.