Hagen. Die Zahl der Corona-Patienten im Krankenhaus steigt wieder. Operationen müssen noch nicht wieder verschoben werden. Ein Blick auf die Lage.
Die Zahl der hospitalisierten Corona-Patienten steigt in Hagen wieder: 17 Menschen mussten in der vergangenen Woche in einem Hagener Krankenhaus behandelt werden, immerhin sieben Infizierte waren vollständig geimpft. Auch die Zahl der Intensivbetten, die durch Coronapatienten belegt sind, stieg zuletzt wieder an: vergangene Woche waren es 10 Intensivplätze (3 Patienten vollständig geimpft), bei sieben Erkrankten war eine Beatmung erforderlich (zwei mit vollem Impfschutz), meldete die Stadt in ihrer wöchentlichen Corona-Statistik. Von allen neu gemeldeten Fällen innerhalb einer Woche lag bei 18,8 Prozent der Neuinfizierten ein Impfdurchbruch vor. Vor einigen Wochen lag dieser Wert noch bei durchschnittlich 10 Prozent.
Ein Blick auf die Coronasituation in Hagen.
Hospitalisierte in Hagen deutlich jünger
„Mit der Zahl der Infizierten in Hagen steigt automatisch auch die Zahl der schweren Verläufe, die stationär, mitunter intensivmedizinisch behandelt werden müssen“, blickt Stadt-Sprecherin Clara Treude auf die aktuelle Situation in der Volmestadt. Mit Blick auf die steigende Zahl der Hospitalisierten rückt auch die Sorge vor Regelverschärfungen wieder in den Fokus. Denn: Dieser Wert ist seit einigen Wochen neben der Inzidenz ausschlaggebend für die Bewertung der Coronasituation. „Bisher sind dazu noch keine landesweiten Vorgaben herausgegeben worden“, macht Treude klar, dass zumindest unmittelbar noch keine neuen Verschärfungen in Aussicht stehen.
Im Vergleich zur vorausgegangenen Welle seien die Patienten, die in einem Krankenhaus behandelt werden müssen, im Durchschnitt deutlich jünger. „In der älteren Bevölkerungsgruppe ist die Impfquote höher. Hier beobachtet unser Gesundheitsamt wenige Fälle, meist bei hochbetagten Menschen mit schwerwiegenden Vorerkrankungen“, so Treude weiter. Die Zahl der stationär behandelten Patienten habe zuletzt zwar wieder deutlich zugenommen, sei aber noch „deutlich von den Maximalzahlen der vorausgegangenen Wellen entfernt. Hier macht sich der Effekt der Impfungen deutlich bemerkbar.
„Aktuell müssen keine planbaren Operationen verschoben werden.“ Die Patienten verteilen sich wieder auf alle Krankenhäuser im Stadtgebiet.
Hagen: Geimpfte müssen Regeln beachten
Im Gesundheitsamt wirft man derweil auch einen Blick auf die Impfdurchbrüche, die immer häufiger werden: „Die Zahl der Infizierten, die vollständig geimpft sind, ist im Vergleich zu den ungeimpft Infizierten noch gering. Vollständig Geimpfte sind nicht zu 100 Prozent vor einer Infektion geschützt, haben aber im Erkrankungsfall in Vergleich zu Ungeimpften in aller Regel einen deutlich milderen Erkrankungsverlauf“, so Treude.
Mit Blick auf die neue Vorgabe, dass vollständig immunisierte Hagener, die Kontakt zu einem Corona-Infizierten hatten, nicht mehr zwangsläufig in Quarantäne müssen, betont die Sprecherin: „Ein Problem besteht nicht, wenn sich Geimpfte auch weiterhin an die sogenannten AHA-Regel halten.
- Weitere Corona-Themen aus Hagen
- Hagen: Weniger Corona-Infektionen werden mit Schnelltests aufgedeckt
- Stadt Hagen empfiehlt Auffrischung der Corona-Impfung
- Deutlich mehr Corona-Impfungen in den Hagener Arztpraxen
Derweil werden im Stadtgebiet etwa 14 Prozent der Infektionen über Schnelltests aufgedeckt. Vor einigen Monaten lag dieser Wert mit 34 Prozent noch bedeutend höher: „Bei den durch Schnelltests aufgeführten Tests handelt es sich nicht nur um die (vormaligen) Bürgertestungen, sondern um sämtliche zunächst durch Schnelltests aufgefallenen Infektionen, die im Nachgang durch die PCR-Testung verifiziert wurden, so beispielsweise Unternehmenstestungen, Testungen im Zusammenhang mit dem Besuch von stationären Pflegeeinrichtungen etc“, erklärt Treude.
Gesundheitsamt Hagen appelliert: An AHA-Regeln halten
Inwieweit sich die jetzt kostenpflichtigen Tests auf das Infektionsgeschehen auswirken könnten, bleibe zunächst abzuwarten. Derzeit würden aufgrund der Herbstferien noch vermehrt die Schüler kostenlos in den Teststellen getestet, sodass eine seriöse Aussage erst nach den Ferien möglich ist.
Das Gesundheitsamt appelliert mit Blick auf die kalte und dunkle Jahreszeit und eine mögliche Verschärfung der Situation: „Wer sich und Freunde und Familie schützen will, muss die AHA-Regeln einhalten und sich möglichst impfen lassen. Zu empfehlen ist auch eine Auffrischungsimpfung beziehungsweise dritte Impfung bei Risikopatienten gemäß der Empfehlung der Ständigen Impfkommission.“