Hagen. Nach dem geplanten Terror-Anschlag auf die Hagener Synagoge setzen Muslime ein Zeichen des Zusammenhalts vor dem Bahnhof.

Die Nachricht über einen potenziellen Anschlag auf ein jüdisches Gebetshaus in Hagen hat die „Ahmadiyya Muslim Jugend“, die zur gleichnamigen Reformgemeinde des Islam gehört, nach eigenen Angaben zutiefst erschüttert. Am Samstagvormittag versammelten sich mehrere Mitglieder zu einer gemeinsamen Mahnwache gegen antisemitischen und extremistischen Hass am Vorplatz des Hagener Hauptbahnhofs auf.„Wir Jugendliche erachten, dass Gotteshäuser auch in der modernen Zeit Licht, Führung und Orientierung in der Jugendphase bieten. Wir leben diesen Leitsatz im Rahmen unserer Jugendarbeit und stehen dafür ein, dass alle Menschen, insbesondere aber die Jugendlichen aller Glaubensrichtungen, in Frieden und Sicherheit dieses Grundrecht genießen können“, erklärte der Bundesvorsitzende Ahmad Kamal zuletzt.

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 Polizei bewacht die Synagoge in Hagen. Zuvor hatte es Hinweise auf eine Gefährdungslage gegeben.
Von Helmut Ullrich, Jens Stubbe und Alex Talash
Ahmadiyya Muslime setzen ein friedliches Zeichen gegen Antisemitismus auf dem Hagener Bahnhofsvorplatz. Rund 95 Mitglieder der Gemeinde waren vor den Hagener Hauptbahnhof gekommen.
Ahmadiyya Muslime setzen ein friedliches Zeichen gegen Antisemitismus auf dem Hagener Bahnhofsvorplatz. Rund 95 Mitglieder der Gemeinde waren vor den Hagener Hauptbahnhof gekommen. © Ahmadiyya Muslime Gemeinde

Um die Gotteshäuser aller Glaubensrichtungen eine positive Atmosphäre schaffen

Es gelte, Gotteshäuser noch stärker zu schützen. „Und so, wie es uns obliegt, unsere Moschee zu schützen, sie rein zu halten und eine pure Atmosphäre um sie herum zu schaffen, ist es auch unsere Pflicht, andere Gotteshäuser um uns herum, die anderen Glaubensrichtungen gehören, zu schützen und auch um sie herum eine pure Atmosphäre zu schaffen“, erklärt die Gemeinde. Gegen 11 Uhr versammelten sich Gemeindemitglieder aus vielen Regionen am Vorplatz des Hagener Hauptbahnhofes, um ein Zeichen gegen antisemitischen Hass zu setzen. Insgesamt waren es 95 Mitglieder, worunter auch eine Großzahl von Jugendlichen aus der Iserlohner Gemeinde anwesend war. Es herrschte ein reger Austausch mit Interessenten und Passanten, darunter auch viele Menschen, die mit dem Islam noch nie in Berührung gekommen waren.