Hagen-Mitte. Die Hagen-Agentur hat sich mit dem M12 in der Fußgängerzone eingerichtet. Hier, in der Mittelstraße 12, sollen Zukunftsvisionen entstehen.
70 Jahre lang residierte der Haushaltswarenhersteller WMF in dem markanten Eckhaus auf der Mittelstraße 12 in Hagen. Im Januar war – mangels wirtschaftlicher Perspektive – Schluss. Nun hat die für Wirtschaftsförderung zuständige Hagen-Agentur samt Tourismus-Information das Gebäude bezogen, um, wie es Geschäftsführer Volker Ruff umschrieb, „die Stadt neu zu denken und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln“.
M12 heißt das neue Zentrum, in dem Kreativität, Neugierde und Innovationsfähigkeit ,, mithin wichtige Gestaltungsfaktoren für die Zukunft der Stadt – dominieren sollen. Die Innenräume sind grün gestaltet. „Grün macht glücklich“, behauptet Kirsten Fischer, Prokuristin der Hagen-Agentur: „Das habe ich gegoogelt. Und die Farbe steht für Mut und Zuversicht.“ Aber auch der Umstand, dass Hagen mit seinem riesigen Waldanteil die grünste Stadt im Ruhrgebiet sei, habe sie dazu bewogen, M12 in dieser Farbe auszugestalten.
Ort zum Nachdenken über Zukunft von Hagen
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Im Erdgeschoss, der „Entdecker-Lounge“, wie es etwas herbeigewünscht heißt, sitzen nun die Touristiker und informieren über Stadtführungen, Wanderwege, Museen und was es sonst noch alles zu entdecken gibt in der Stadt mit den vier Flüssen.
Eigentlich sollte schon Mitte Juli, am Tag nach der Jahrhundertflut, eröffnet werden, doch der Termin wurde verständlicherweise abgesagt. Oberbürgermeister Schulz merkte an, die Opfer des Hochwassers hätte sicherlich auch zwei Monate nach der Katastrophe noch „ganz andere Sorgen“, aber dennoch sei es wichtig, über die Zukunft der Stadt und insbesondere der Innenstadt nachzudenken: „Und dazu ist das M12 der richtige Ort.“
Firmen und Institutionen können sich vorstellen
Ein Ort, den jeder Passant betreten darf, um herauszufinden, was sich im zweiten Teil des Erdgeschosses gerade tut. Dieser Bereich wird Firmen und Institutionen vorbehalten sein, die sich präsentieren bzw. der Öffentlichkeit vorstellen möchten. Das können Unternehmen sein, aber auch das Osthaus-Museum, das vielleicht Werbung für eine Ausstellung machen will. „Wir wollen ja hier kein Geld verdienen, sondern etwas für unsere Stadt und ihre Akteure tun“, so Ruff.
Im ersten Stock (früher ebenfalls WMF) ist die Co-Creation-Space. Dieser langstielige Anglizismus (nicht zu verwechseln mit Co-Working-Spaces, in denen sich Firmen Büroraum teilen und nebeneinander arbeiten) beschreibt einen schöpferischen Prozess, in dem mehrere Personen oder Gruppen auf Zeit zusammentreffen. „Hier kann man neue Partner und Zusammenhänge, aber auch sich selbst entdecken“, so Ruff. Im M12 sind zahlreiche Workshops, Vorträge und Events geplant.