Haspe. Neues Verfahren am Hasper Krankenhaus: Per neuem Schrittmacher wird das Herz über das normale Reizleitungssystem stimuliert. Das hat Vorteile.
Im Evangelischen Krankenhaus Haspe wurde erstmalig ein neues Verfahren für die Implantation eines Herzschrittmachers angewandt. „Der sogenannte „His-Bündel-Schrittmacher“ bedeutet einen Umbruch in der Herzschrittmachertherapie“, so Privatdozent Dr. Harilaos Bogossian, Chefarzt der Kardiologie und Rhythmologie. „Wir sind stolz, dass wir dieses Verfahren nun in Haspe anbieten können“.
Herzschrittmacher-Patienten können in bestimmten Fällen eine Herzschwäche entwickeln. Bogossian erläutert: „Bei der traditionellen Schrittmachertechnik breitet sich der elektrische Impuls ,unnatürlich’ von der rechten in die linke Herzkammer aus. Dann schlagen die Herzkammern in einer Art Schaukelbewegung, die langfristig zu einer Herzschwäche führen kann.“
Bei dem neuen His-Bündel-Schrittmacher wird das Herz über das normale Reizleitungssystem stimuliert.
Exakte Positionierung erfordert höchste Expertise
Dies löst einen annähernd natürlichen Herzschlag aus. Denn die Sonde wird nicht wie sonst üblich in der rechten Herzspitze, sondern direkt an das sogenannte His-Bündel platziert, einem nur wenige Millimeter kleinen Teil des Reizleitungssystems des Herzens. Die exakte Positionierung der His-Bündel-Sonde erfordert komplexe technische Voraussetzungen und höchste Expertise.
Das neue Verfahren ist nicht für alle Patienten geeignet. „Welche Art Herzschrittmacher wir wählen, entscheiden wir individuell mit dem Patienten“, betont der Chefarzt: „Wichtig ist, dass die Patienten langfristig die bestmögliche Lebensqualität erhalten.“