Die Reaktion von Stadtspitze und Politik auf eine WP-Anfrage zu Bürgern, die sich allein gelassen fühlen, ist bezeichnend. Findet Mike Fiebig
Rettungskräfte, Mitbürger, Nachbarschaftshilfen, viele Fachbereiche der Verwaltung – sie alle sind Helden der Flutschäden-Bewältigung. Und dennoch, so spiegeln es viele betroffene Hagener, fühlen sie sich von Stadtspitze und Politik teilweise alleingelassen. Viele sind zusätzlich verängstigt, das offen zu sagen, weil sie letztlich ja auf die Hilfe der Stadt angewiesen seien. Betroffene Unternehmer schildern hinter vorgehaltener Hand, dass die Stadt sie gar nicht oder nur auf Druck besucht hätte. Die SIHK möchte die Leistung der Stadtspitze in diesem Bereich auf Anfrage erst gar nicht kommentieren. Das ist auch ein Statement.
Gleich sechs Parteien weisen die Redaktion als Überbringer der Kritik darauf hin, wie man journalistisch richtig arbeiten sollte. Die Stadtspitze scheint sogar so empört, dass es nicht mehr zulässig wirkt, auch unbequeme Fragen zu stellen. Interessantes Presseverständnis.
Ohnehin sieht es so aus, als hätten alle Akteure vergessen, welche Rolle sie einnehmen. Wie ernüchternd. Dabei geht es auch in Krisen um Rede und Gegenrede.
Hagen bildet da wohl eine Ausnahme.