Hagen/Berlin. Der zurzeit laufende Einsatz der Bundeswehr in Kabul wird auch vom Hagener Bundestagsabgeordneten René Röspel unterstützt. Hier seine Argumente:

Im Mittelpunkt der jüngsten Sondersitzung des Bundestages stand am Dienstag die derzeitige Situation in Afghanistan und die nachträgliche Abstimmung über den Bundeswehreinsatz zur Evakuierung von der Terrormiliz Taliban bedrohter Menschen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul. Für den Hagener Bundestagsabgeordneten René Röspel, der Bundeswehreinsätzen oft kritisch gegenübersteht, den Grundsatzbeschluss zu Afghanistan 2001 für falsch gehalten hat und immer differenziert mit Mandatsverlängerungen des Afghanistan-Einsatzes bis hin zur Ablehnung umgegangen ist, eine klare Entscheidung: „Ich habe dem derzeit laufenden Evakuierungseinsatz der Bundeswehr ohne Zögern zugestimmt. Denn die Lage in Afghanistan ist weiterhin äußerst dramatisch. Die Taliban haben innerhalb kürzester Zeit das Land und die Hauptstadt Kabul unter ihre Kontrolle gebracht. 20 Jahre war die Bundeswehr in Afghanistan und wurde dabei von vielen mutigen Männern und Frauen unterstützt.“

Aufarbeitung der Fehler eingefordert

„Wichtig ist“, so Röspel weiter, „dass wir auch darüber sprechen, welche Fehler bei dem Einsatz gemacht wurden. Noch wichtiger ist jetzt aber, dass wir so viele Menschen wie möglich vor den Taliban retten. Denn wir haben eine große Verantwortung denen gegenüber, deren Tätigkeit jetzt eine besondere Gefahr für ihr Leib und Leben darstellt. Wie häufig flüchten Menschen nicht ohne Grund. Und Deutschland hat die Verantwortung und die Möglichkeit, Menschen zu helfen, die vor Krieg und Terror fliehen!“

Vor den Erfahrungen nicht nur aus 20 Jahren Afghanistan-Einsatz hat Röspel schon in der SPD-Bundestagsfraktion angemahnt, über die grundsätzliche Richtung der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik neu zu diskutieren: „Ich halte eine Abkehr von Militäreinsätzen und eine deutliche Intensivierung von Entwicklungszusammenarbeit für angezeigt.“