Vorhalle. Gebaut werden soll das neue Einkaufszentrum in Vorhalle schon seit mehr als zehn Jahren. Doch immer gab es Probleme. Jetzt aber gibt es Hoffnung.

Der von den Bürgern in Vorhalle so lang ersehnte Supermarkt an der Revel- und Ophauser Straße kann doch schon im nächsten Jahr gebaut werden. Die Baulautplanung werde im Laufe des Jahres 2022 beendet sein, dann könne gebaut werden, so Christoph Diepes vom Bauamt der Stadt Hagen: „Wir sind frohen Mutes und treiben dieses Projekt mit Vehemenz voran.“

Die Pläne für den Bau des Einkaufszentrums samt Discounter, Back-Shop und Drogeriemarkt gibt es seit 13 und mehr Jahren. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster hatte das vereinfachte Bebauungsplanverfahren für das Projekt im Dezember 2018 per Eilverfahren gestoppt. Die Nachbarkommune aus Wetter hatte sich an die Justiz gewendet, da sie durch die neue Konkurrenz erhebliche Einbußen für den eigenen Einzelhandel befürchtete.

Neues Bebauungsplanverfahren auf Weg gebracht

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Da das Oberverwaltungsgericht monierte, für ein Projekt dieser Größe sei ein vorhabenbezogener Bebauungsplan, wie ihn die Stadt Hagen zunächst angestoßen hatte, nicht geeignet, brachte die Stadt Hagen im Juni 2020 ein neues Bebauungsplanverfahren mitsamt frühzeitiger Bürgerbeteiligung sowie Änderung des Flächennutzungsplanes auf den Weg, das die vom Gericht erhobenen Bedenken berücksichtigt. So wird der Drogeriemarkt nun kleiner ausfallen als ursprünglich geplant.

Die öffentliche Auslegung des Bebauungsplanentwurfes ist für Ende dieses Jahres geplant, so dass der Satzungsbeschluss Mitte/Ende 2022 gefasst werden kann. Geplanter Baubeginn könnte demnach Mitte bis Ende 2022 sein.

Supermarkt mit Café und Backshop

Vorgesehen ist, dass im Bereich Revel-/Ophauser Straße der bestehende, aber in die Jahre gekommene Aldi-Markt leergezogen und durch einen größeren Neubau (1220 qm) ersetzt werden soll. In die Discounter-Immobilie sollen stattdessen eine Drogerie (720 qm) sowie ein weiterer Fachmarkt (120 qm) einziehen. Außerdem ist auf dem Areal ein Lebensmittel-Vollsortimenter (1620 qm) mit Café und Back-Shop vorgesehen, wie er in ähnlicher Form auf dem Boeler Marktplatz zu finden ist. „Wir brauchen dieses Einkaufszentrum, um die Nahversorgung in Vorhalle zu sichern“, so Bezirksbürgermeister Heinz-Dieter Kohaupt.

Noch vor einigen Wochen drohte das Vorhaben jedoch an der überörtlichen Regionalplanung zu scheitern. Im alten, derzeit noch gültigen Regionalplan ist das Gebiet an der Revel- und Ophauser Straße noch als gewerbliche und industrielle Fläche eingezeichnet und nicht als Allgemeiner Siedlungsbereich, wie es für die Gründung des Einkaufszentrums notwendig wäre.

Nachbarstädte äußern diesmal keine Bedenken

Im neuen Regionalplan wird die Definition des Gebietes entsprechend angepasst – doch um Rechtsgültigkeit zu erlangen, muss der Plan eben erst einmal beschlossen werden. Das aber kann noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

Inzwischen liegen der Stadtverwaltung jedoch positive Testaten des Regionalverbandes Ruhr (RVR) sowie der Bezirksregierung in Arnsberg vor. Zudem haben die Städte Herdecke und Wetter in ihren Stellungnahmen keine Bedenken gegen die neue Planung geäußert. Daher soll Investor Manfred Meyer bereits im kommenden Jahr grünes Licht für den Baubeginn erhalten.