Berchum. Pia Klotzbach lebt mit ihrer Familie gerne in Berchum, ihr fehlt dort aber ein Spielplatz. Sie hat eine Initiative gestartet, um das zu ändern

In Berchum gibt es viele Wälder und viele Wiesen auf denen Kinder spielen können. Aber es gibt keinen Spielplatz. Der Wunsch nach einem zentralen Platz zum Spielen und Toben für Kinder wird immer größer. Deshalb starten einige Berchumer Familien jetzt eine Unterschriftenaktion. „Es gibt zwar einen Spielplatz an der Schule, der ist aber für größere Kinder und während der Schulzeiten darf er nicht besucht werden“, berichtet die junge Mutter Pia Klotzbach. Außerdem gebe es noch zwei Wippen am Dorfplatz.

Per Auto zum nächsten Spielplatz

Doch Pia Klotzbach und die anderen Familien wünschen sich einen Spielplatz für alle Altersgruppen. Die junge Frau lebt zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern (1 und 4 Jahre) seit vier Jahren in Berchum. Sie wohnt gerne hier und ist viel mit den Kindern im Wald unterwegs. „Aber wir haben einfach in der Corona-Zeit gemerkt, dass ein Spielplatz direkt im Ort fehlt.“

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Viele Eltern würden extra nach Garenfeld, Hohenlimburg oder Emst zum Spielplatz fahren. Deshalb setzt sich Pia Klotzbach jetzt dafür ein, dass auch Berchum einen eigenen Spielplatz bekommt. Sie habe bereits bei der Stadt Hagen nachgefragt, dort hieß es, dass neue Spielplätze geplant seien. Aber wann und wo konnte man ihr zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Mit einer Unterschriftenaktion will sie jetzt auf die Dringlichkeit aufmerksam machen. Denn sie ist sicher, bei allen Familien ist der Wunsch groß. „Wir haben noch unseren Garten mit Rutsche und Trampolin, aber viele Familien haben das eben nicht. Deshalb wäre es schön, einen gemeinsamen Treffpunkt zu haben“, so Klotzbach. „Außerdem wird es auch eine Zeit nach Corona geben und dann ist es schön, wenn die Kinder sich alle an einem Platz treffen können und nicht jeder für sich im Garten sitzt“, sagt sie weiter. Viele Eltern hätten sich schon bereiterklärt, mit anzupacken. Und Standorte gebe es ausreichend, ist die junge Mutter überzeugt. „Ich weiß nur nicht, welche Plätze in städtischem und welche in privatem Besitz sind. Aber das könnte man ja klären.“ Pia Klotzbach hofft sehr, dass sich viele Berchumer in die Unterschriftenlisten eintragen und die Aktion „Spielplatz für Berchum“ so unterstützen.

Im Ortsteil Berchum leben viele junge Familien. Einen öffentlichen Spielplatz gibt es bisher allerdings nicht.
Im Ortsteil Berchum leben viele junge Familien. Einen öffentlichen Spielplatz gibt es bisher allerdings nicht. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Anliegen in die Politik gebracht

Um sich auch politisch Gehör zu verschaffen, nutzte die junge Mutter am Donnerstag die Gelegenheit, ihr Anliegen in die Bezirksvertretung zu tragen. Detlef Reinke, CDU-Ratsherr und Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, entgegnet, man habe das Anliegen im Hinterkopf. „Bei der Spielplatzplanung gibt es eine Prioritätenliste, die demnächst erneut beraten wird“, so Reinke. „Im Augenblick ist in der Tat in Berchum noch nichts geplant. Wir werden uns aber bemühen.“ Die Frage sei, auf welcher Fläche der Spielplatz geschaffen werden könne.

Eine Antwort, die besonders Bürger für Hohenlimburg und SPD nicht zufriedenstellte. „Ich bin in Berchum großgeworden und schon da gab es keinen Spielplatz und man wollte sich kümmern“, so Mark Krippner (SPD). Er fordert eine Antwort der Verwaltung samt Zeitplan, bis wann ein Spielplatz entstehen könnte. Frank Schmidt, Bürger für Hohenlimburg, regte an, kurzfristig über außerplanmäßige Haushaltsmittel einen Platz zu realisieren. Er befürchte, dass die Kinder von Frau Klotzbach ansonsten dem Spielplatz-Alter entwachsen sind, bis sich etwas tue.

Unterschriftenlisten liegen aus

Eine Unterschriftenliste liegt im Kindergarten „Die kleinen Strolche“, Berchumer Kirchplatz 15 aus.

Die zweite Liste liegt im Friseursalon „Haarspitze“, Tiefendorfer Straße 2, während der Öffnungszeiten aus.