Hagen. Rumänen und Bulgaren sollen in Hagen gegen Corona geimpft werden. Das Impfen nach Nationalität kritisiert WP-Redakteur Jens Stubbe im Kommentar.
Es geht nicht um Impf-Neid: Aber in einer explosiven Corona-Lage in einer von höchsten Inzidenzen gebeutelten Stadt bringt diese Maßnahme das Fass zum Überlaufen.
Die Stadt hebt die Priorisierung auf und impft Volksgruppen nach Herkunft. Nicht Vorerkrankungen, Alter oder berufsbedingte Kontakte spielen mehr eine Rolle. Das Vakzin bekommt, wer einen bulgarischen oder rumänischen Pass hat.
Entscheidung wird nicht öffentlich gemacht
Weil sie um die Brisanz der Maßnahme weiß, macht die Stadt diesen Entschluss nicht transparent, sondern schickt das Impfmobil heimlich auf Reisen. Bislang hatte man immer erklärt, dass ein Zusammenhang zwischen Nationalität und Infektionsgeschehen auf keinen Fall nachzuweisen sei. Jetzt muss wohl alles anders sein . . .
Und diejenigen, die sich seit Monaten brav an alle Regeln halten, sind am Ende die Dummen.