Hagen. Der gordische Knoten ist durchtrennt: Die FESH-Gesamtschule zieht nach Vorhalle um. Damit entsteht eine städtische Gesamtschule in Wehringhausen.

DDie Freie Evangelische Gesamtschule Hagen (FESH) zieht in Erwägung, das Schulzentrum in Wehringhausen zu verlassen und in das Gebäude der Hauptschule in Vorhalle umzuziehen. Auf diesen Kompromiss verständigten sich die Stadt Hagen und die FESH nach jahrelangen Verhandlungen. Der Umzug wird frühestens im Sommer 2023 über die Bühne gehen.

Weg für vierte städtische Gesamtschule ist frei

Damit ist der Weg frei für die Gründung einer vierten städtischen Gesamtschule in Hagen. Diese soll im Wehringhauser Schulzentrum, das sich in städtischem Besitz befindet, untergebracht werden. Eine weitere Gesamtschule wird von allen Fraktionen in Hagen befürwortet, da es in den jährlichen Anmeldeverfahren an den drei bestehenden Gesamtschulen in Eilpe, Helfe und Haspe stets zahlreiche Überhänge gibt und viele Schüler abgewiesen werden müssen.

Die FESH-Frage hatte die Weiterentwicklung der Schullandschaft in Hagen bisher blockiert. Alle Versuche, einen neuen Standort für die von einem kirchlichen Trägerverein gegründete Schule zu finden, waren fehlgeschlagen. Weder das Zentralbankgebäude in der Innenstadt noch das Telekom-Gebäude neben der Funckeparkschule noch Gelände des Reitervereins auf dem Höing erwiesen sich als geeignet. Als bekannt wurde, dass die Stadt einen Umzug der FESH ins Gebäude der Sekundarschule am Remberg in Erwägung zog, erhob sich ein Sturm der Entrüstung. Das Vorhaben scheiterte ebenso wie die Suche nach einem freien Grundstück für einen Schulneubau, das zwischenzeitlich favorisierte Gelände an der Schlackenmühle in Haspe war finanziell für die FESH nicht zu stemmen.

Mietvertrag endete in diesem Jahr

Andererseits wollte und konnte die Stadt die FESH nicht einfach aus Wehringhausen hinauskomplimentieren, obwohl der Mietvertrag in diesem Jahr endete. Denn die Verwaltung stand bei der Schule im Wort, da sie das Gebäude ursprünglich sogar an die FESH verkaufen wollte, nach der Flüchtlingskrise 2015 und der damit sprunghaft angestiegenen Schülerzahl jedoch einen Rückzieher machte.

Zudem wird die FESH längst als willkommene Bereicherung der Hagener Schullandschaft akzeptiert. Die FESH besteht seit 2014 und wird derzeit von rund 330 Schülern besucht. In diesem Schuljahr gibt es erstmals eine 11. Klasse und damit eine Oberstufe mit 26 Schülern.