Breckerfeld. Und wieder Distanzunterricht: Weil die Inzidenz an drei Tagen in Folge über 165 liegt, schließen Schulen in Breckerfeld. Auch Kitas handeln.

In allen Schulen des Ennepe-Ruhr-Kreises – also auch in Breckerfeld – wird ab Donnerstag wieder im Distanzunterricht gelehrt. Und auch die Breckerfelder Kindertagesstätten müssen wieder in die Notbetreuung wechseln. Kommen dürfen nur Kinder von Eltern, die schriftlich erklären, dass sie auf eine Betreuung angewiesen sind.

Der Grund ist die neue Corona-Schutzverordnung des Landes, die wiederum auf dem bundesweit einheitlichen Infektionsschutzgesetz beruht. Darin sind diese Maßnahmen festgeschrieben, sobald der Inzidenzwert an drei aufeinanderfolgenden über 165 liegt.

Korridor als Alternative

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Dabei spielt es auch keine Rolle, dass die Inzidenz im EN-Kreis sinkt, am Montag bei 168,5 liegt, und zu erwarten ist, dass sie vielleicht schon am Dienstag wieder unterhalb der 165er-Grenze liegt. Die Regelung sieht vor, dass der Wert zunächst an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unterhalb von 165 liegen muss, bevor dann die Schulen am darauffolgenden Montag wieder öffnen dürften.

Das wäre demnach also frühestens am 10. Mai wieder der Fall. Was aber wiederum wäre, wenn auf fünf aufeinanderfolgende Werktage vor einer Schulöffnung drei wiederum mit einer Inzidenz über 165 folgen würden, ließ sich am Dienstag nicht mehr klären.

Plädoyer für mehr Entscheidungsfreiheit vor Ort

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„Ich halte diese Grenze und diese Regelung generell für völlig in Ordnung“, sagt Bürgermeister André Dahlhaus, „und für Städte wie Hagen, wo die Inzidenz seit Tagen oberhalb von 200 liegt, ist ja auch im Grunde seit Tagen völlig klar, dass die Schulen und Kitas wieder dichtmachen müssen. Im Ennepe-Ruhr-Kreis liegen wir allerdings in den vergangen Tagen nur sehr knapp oberhalb des Inzidenzwerts und es ist sogar ein Trend erkennbar, dass die 165er-Marke schon ganz bald wieder unterschritten wird.“

Vor diesem Hintergrund hätte sich Dahlhaus eher einen Korridor gewünscht: „Liegen dann die Werte innerhalb dieses Korridors, so hätten die Kreise und Kommunen vor Ort immer noch einen gewissen Entscheidungsfreiraum.“

31 Breckerfelder infiziert

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Würde sich dann beispielsweise abzeichnen, dass die Inzidenzwerte sich bereits am nächsten Tag wieder im erlaubten Rahmen bewegten, so könne man auf eine Schließung verzichten. „Das könnte man auch den Menschen besser vermitteln“, so Dahlhaus. Einen Korridor allerdings gibt es nicht. Und so bleibt unter dem Strich die Schließung, die für sämtliche Schüler (ausgenommen Abschlussklassen) greift.

1093 Menschen sind derzeit im Ennepe-Ruhr-Kreis infiziert, 30 davon leben in Breckerfeld. 19 von diesen wiederum sind mit einer Mutation des Virus infiziert. Im Kreis ist die Zahl der Infizierten in den letzten 24 Stunden um 16 gestiegen.