Bei der Entwicklung der Westside die Zeitachse nicht aus dem Blick zu verlieren, fordert WP-Kommentator Martin Weiske.
Zum einen erschreckt, dass es weitere 20,7 Millionen Euro – Tendenz rasant steigend – kosten soll, die Westside für Fußgänger und Radler zeitgemäß an die Innenstadt anzubinden, nachdem die gesamte Bahnhofshinterfahrung mit all ihren Brückenbauwerken für gut 60 Millionen Euro zu haben war. Zum anderen irritiert enorm, dass neun Jahre nach dem Spatenstich für dieses Straßenbauprojekt die Anbindung der Westside noch immer in den Kinderschuhen steckt.
Bis die notwendigen Gespräche mit der Deutschen Bahn AG abgeschlossen und entsprechende Verträge unterzeichnet sind, die städtebaulichen Konzepte für die potenziellen Fördertöpfe beschlossen und letztlich die Realisierung mit den noch nicht einmal gefundenen Projektentwicklern für die Westside gefunden sind, dürften noch einige Jahre ins Land ziehen. Darüber hinaus hat die Stadt weiterhin keinen Zugriff auf die planerisch so attraktive Innenstadt-Fläche am Zusammenfluss von Ennepe und Volme, die noch in TWB-Besitz ist.
Natürlich ist es richtig, bei einem solch wichtigen Stadtentwicklungsprojekt Qualität und Gewissenhaftigkeit vor Tempo und schnelle Lösungen zu stellen. Doch der Fokus muss ebenso auf den angeblich so interessierten Investoren liegen, die vor lauter Gemächlichkeit keinesfalls die Lust an dem Projekt verlieren dürfen.