Breckerfeld. Ein 21-Jähriger kommt bei einem Unfall in Breckerfeld ums Leben. Der Unfall löst eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. Ein Angehöriger erzählt.

Ride in ParadiseMaximilian Beer macht sich am 28. März gerade auf den Rückweg von Halver nach Essen. Nur ein paar Kilometer weiter ereignet sich fast zur gleichen Zeit, gegen 14.15 Uhr, ein schwerer Verkehrsunfall. „Ich habe viele Sirenen gehört, Blaulicht gesehen. Aber ich hätte niemals damit gerechnet, dass mein Cousin dort verunglückt ist.“ Dort, auf der Landstraße 699 in Breckerfeld, wo bereits ein Kreuz an den tödlichen Unfall vor gut einer Woche erinnert. An den Tag, an dem der 21-jährige Essener Moritz in einer Kurve verunglückt und plötzlich aus dem Leben gerissen wird.

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„Man kann das Gefühl nicht in Worte fassen“, sagt Maximilian Beer. Auch eine Woche nach dem Unfall scheint die Situation immer noch surreal. „Für die ganze Familie war der Unfall ein Schock. Einfach schlimm. Wir sind fassungslos.“

Wenn ein geliebter Mensch auf einmal nicht mehr da ist. Von jetzt auf gleich. „Moritz war ein fröhlicher Mensch, war gerade dabei, seine Ausbildung in der IT-Branche abzuschließen, stand mitten im Leben“, erinnert sich Maximilian Beer an seinen Cousin. Der 25-Jährige hatte engen Kontakt zu ihm, sie standen sich nahe. „Moritz hat sich immer um jeden gekümmert. Sein Motorrad hat er geliebt. Motorradfahren war seine Leidenschaft. Er war viel im Ruhrgebiet unterwegs, hat jede freie Minute an der frischen Luft verbracht.“

Hinterrad rutscht unvermittelt weg

So auch am besagten Unfalltag, wo es den jungen Essener mit einer Freundesgruppe nach Breckerfeld für eine Motorradtour zog. In einer Kurve zwischen der Zufahrt zur Mauer der Ennepetalsperre und der Ortschaft Holthausen rutschte das Hinterrad seines Motorrads unvermittelt weg. Der Fahrer rutschte über die Fahrbahn. Und er stieß mit dem Kopf gegen einen Pfeiler. Er verstarb nur kurz später. Nach ersten Erkenntnissen geht die Polizei von „einer tragischen Verkettung unglücklicher Umstände“ aus.

„Ich habe an dem Tag einen Anruf von der Polizei erhalten“, erinnert sich Maximilian Beer an den Moment, in dem sein Handy klingelte. Maximilian Beer glaubte zunächst an Trickbetrüger, die Beamten wollten mit seiner Mutter sprechen. „Erst als meine Tante mich dann kurz später anrief, habe ich realisiert, dass das wirklich passiert ist. Das war schlimm… Ich habe alles stehen und liegenlassen und bin sofort zu meiner Tante gefahren“, lässt Maximilian Beer die schlimmen Szenen des 28. März Revue passieren.

Welle der Hilfsbereitschaft

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Nach dem Tod des 21-Jährigen bricht eine Welle der Hilfsbereitschaft im Umkreis der Familie, aber auch darüber hinaus los. „Das hat uns trotz der schlimmen und traurigen Situation auch glücklich gemacht. Es zeigt, dass Moritz ein toller Mensch war, ein toller Freund...“, sagt Maximilian Beer. Freunde des 21-Jährigen haben dann vor ein paar Tagen eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um die Familie zu unterstützen und ihre Anteilnahme zu zeigen.

Am Unfallort in Breckerfeld soll jetzt noch ein Gedenkstein aufgestellt werden, den die Freunde angefertigt haben. „Er hatte wirklich ganz tolle Freunde. Die Familie wusste nichts von der Spendenaktion, auch nicht von dem Gedenkstein. Aber das ist eine tolle Sache“, sagt Maximilian Beer.

Bereits 68 Spender haben einen Beitrag auf der Spenden-Plattform „gofundme“ gespendet (siehe Infobox), 2510 Euro sind bereits bei der Aktion zusammengekommen. Nicht, weil die Familie das Geld dringend braucht, sondern als Geste der Anteilnahme, um zu zeigen, dass viele mitfühlen und um die Familie bei den Kosten für die Beerdigung zu unterstützen. Sie überschreiben ihre Aktion mit:

Ride in Paradise - Moritz

Hier gehts zur Spendenaktion.