Hagen. Erneut mit der Spitzenkandidatin Katrin Helling-PLahr wollen die Hagener Liberalen in den Bundestagswahlkampf ziehen.

Das Bewerberfeld der heimischen Direktkandidaten für die bevorstehende Bundestagswahl wird immer konturierter: Mit maximaler Rückendeckung haben jetzt die Liberalen erneut die Hagener Juristin Kathrin Helling-Plahr, die bereits seit vier Jahren im Berliner Reichstag sitzt, als potenzielle Abgeordnete für den Bundestag aufgestellt. Bei der Aufstellungsversammlung für den Wahlkreis 138 (Hagen – Ennepe-Ruhr-Kreis I) im Zweibrücker Hof in Herdecke erhielt die Hagenerin 100 Prozent der Stimmen. Die Bundestagswahl findet, so der aktuelle Stand, voraussichtlich am 26. September 2021 statt.

Rechts- und Gesundheitsexpertin

Die 34 Jahre alte Hagenerin hat sich in der aktuellen Legislaturperiode in Berlin längst einen Namen als versierte Rechts- und Gesundheitspolitikerin gemacht. So kritisierte Helling-Plahr in ihrer pandemiebedingt im Vorfeld der Veranstaltung online gehaltenen Rede und Kandidatenvorstellung die Große Koalition vor allem dafür, in der Corona-Politik nicht transparent mit dem Parlament zu arbeiten, sondern Entscheidungen hinter verschlossenen Türen zu treffen. Sie bezeichnete es als „Riesen-Skandal“, dass die Koalition einen nichtöffentlichen Unterausschuss des Gesundheitsausschusses geschaffen habe, der jetzt alle Fragen zur Pandemie beraten solle. „Die Koalition schiebt die großen Fragen unserer Zeit in einen Unterausschuss – das ist nicht zu fassen“, so die Liberale. Stattdessen bräuchte es größtmögliche Transparenz.

Das andere große Thema, das Helling-Plahr ansprach, war ihr Einsatz für ein liberales Sterbehilfegesetz: „Ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben darf es nicht nur auf dem Papier geben“, so die Abgeordnete über ihren gemeinsam mit Parlamentariern anderer Fraktionen erarbeiteten Gesetzentwurf.

Engagement für die Heimatstadt

In ihrem eignen Wahlkreis hat die Rechtsanwältin, die zuvor für die FDP auch im Rat der Stadt Hagen agierte, sich unter anderem für eine Modernisierung der Bundespolizeiwache am Hagener Hauptbahnhof ebenso wie für die weitere direkte Anbindung Hagens an den Fernverkehr der Bahn eingesetzt. Nach Ansicht Helling-Plahrs steht in der Nach-Corona-Zeit für Hagen vor allem das Thema Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit auf der Agenda. Dies sehe man unter anderem daran, wie viele örtliche Unternehmen sich gegenwärtig hilfesuchend an die Politik wendeten.

Nach der einstimmigen Nominierung als Wahlkreiskandidatin steht für Helling-Plahr nun am kommenden Sonntag die Landeswahlversammlung der FDP in Dortmund an. Auf der dort zu wählenden Landesliste strebt sie einen aussichtsreichen Platz an. Aber die Signale dafür sind durchaus aussichtsreich: Sollte die FDP ein Ergebnis erreichen, das der aktuellen Stimmung im Bund entspricht, dürfte der Hagener Liberalen im Herbst erneut der Einzug in den Bundestag gelingen.