Hagen. Die Kinderarmut liegt in einigen Stadtteilen bei fast 50 Prozent. Das ist für Hagen ein furchtbares Problem – findet Redakteur Jens Stubbe.

Wer einen Job hat, ein Häuschen, einen Garten, Spielplätze vor der Tür, schnelles Internet und Nachbarn in einem Neubaugebiet, die sich in einer ganz ähnlichen Blase befinden, ist in vielerlei Hinsicht privilegiert. Und gleiches gilt für meine Kinder.

Die sind – ohne eigenes Zutun – in diese heile Welt hinein geboren. Und weil es uns Eltern auch noch möglich ist, sie auf ihrem Weg in die Erwachsenenwelt zu unterstützen, stehen die Chancen, dass sie in ein komfortables Leben durchstarten, gar nicht schlecht.

Die Kehrseite zum Leben in der Komfortwelt

Es ist aber die Kehrseite, die all jene, die in dieser Komfortwelt leben, erschüttern muss. In einzelnen Stadtteilen ist jedes zweite (!) Kind arm oder von Armut bedroht – übrigens auch ohne eigenes Zutun. Willkommen in einer anderen Wirklichkeit. Schlimm, dass diese Daten erst jetzt auf dem Tisch liegen. Und höchste Zeit, dass sich daran etwas ändert. Bei allen Problemen die Hagen haben mag: Kinderarmut ist das furchtbarste.