Hagen. Einem Azubi der Sparkasse Hagen ist es zu verdanken, dass eine 80-Jährige nicht um ihr Erspartes gebracht wurde. Sie wollte 50.000 Euro abheben.

Einem besonders aufmerksamen Auszubildenden der Sparkasse ist es zu verdanken, dass eine ältere Dame nicht um ihr Erspartes gebracht wurde: Die Seniorin wollte im Sparkassen-Karree in Hagen einen hohen fünfstelligen Betrag von ihrem Konto abheben. „Sie hätte einen Anruf bekommen, dass ihre Enkelin in einer misslichen Lage sei und nun dringend 50.000 Euro benötige. In diesem Fall war die über 80-jährige Dame sehr nervös und aufgeregt“, sagt Sparkassen-Sprecher Thorsten Irmer zu dem Vorfall, der sich vor etwas mehr als einer Woche ereignete. „Sie wollte das Geld auch sofort mitnehmen.“

Polizei gerufen

Maurice Domke, 23 Jahre alt, im zweiten Ausbildungsjahr, bemerkte ihren Zustand jedoch sofort, der Fall kam ihm komisch vor. Der 23-Jährige bat die Seniorin deswegen zusammen mit einem Kollegen in den Diskretionsbereich im Sparkassen-Karree. „Im Gespräch wurde dann auch der Dame schnell klar, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zuging“, so der Auszubildende. Maurice Domke benachrichtigte umgehend die Polizei. Denn schnell war nach dem Gespräch auch der um ihre vermeintliche Enkelin besorgten Kundin klar, dass sie beinahe Opfer des berühmten Enkeltricks geworden wäre. Der 23-Jährige konnte in diesem Fall erfolgreich verhindern, dass die Hagener Seniorin zum Opfer wurde.

Trickbetrüger nutzen bei dem perfiden Trick meist über das Telefon hilflosen Senioren aus, indem sie sich als Verwandte ausgeben und schwere Schicksalsschläge oder Notsituationen vorgaukeln, um so an das Geld der Opfer zu gelangen.

Hoher Bargeldbetrag auffällig

Thorsten Irmer erklärt: „Bargeldgeschäfte in dieser Höhe sind nicht nur bei Senioren eher die Ausnahme und müssen ohnehin einige Tage im Vorfeld mit uns abgesprochen werden“, betont er, dass bei solchen Transaktionen Vorsichtsmaßnahmen greifen. „In aller Regel kennen wir unsere Kunden und ihre ,normalen’ Geldgeschäfte. Wenn dann Besonderheiten auffallen, fragen wir höflich und diskret nach.“

Die Mitarbeiter würden zu verschiedenen Themen regelmäßig als auch anlassbezogen sensibilisiert. „Hierzu gehören auch Sicherheitsaspekte.“ Ähnliche Vorfälle hatte es 2020 nicht gegeben. „In diesem Fall war schon der hohe Geldbetrag sehr auffällig. Wenn aber nur kleinere Beträge abgehoben werden, ist das für uns in den meisten Fällen normales Tagesgeschäft“, so Irmer. Zwar konnten die Ganoven nicht überführt werden, „aber wir freuen uns über unsere tollen Nachwuchskräfte und dass Schlimmes verhindert werden konnte.“