Eilpe. Wie Inessa Helfer die Gaststätte „Gottfried von Eilpe“ in Hagen umgestaltet hat und was Kolleginnen zum erlaubten Friseur-Start am 1. März sagen.

„In 30 Minuten sind bei mir 34 Whatsapps – allesamt Terminwünsche – eingegangen. Das ist echt der Wahnsinn“, lacht Inessa Helfer. Die Kosmetikerin, die bis vor kurzem im Eilper Zentrum einen Friseur- und Kosmetiksalon betrieben hat, ist überglücklich, dass sie ihren neuen Salon, den „Beauty-Pub“, am 1. März eröffnen kann.

Hintergrund: Der Bund-Länder-Beschluss erlaubt Friseuren, mit Terminvergabe und unter Nutzung medizinischer Masken in zweieinhalb Wochen wieder zu öffnen. „Mein neuer Laden ist zwar jetzt schon komplett renoviert und eingerichtet, ich könnte also sofort loslegen, und ich darf vorerst ja auch nur den Friseur- und nicht den Kosmetikbereich öffnen, doch trotzdem bin ich heilfroh“, so die Geschäftsfrau.

Inessa Helfer und ihr Mann Niko Helfer haben die Gaststätte „Gottfried von Eilpe“ komplett umgebaut.
Inessa Helfer und ihr Mann Niko Helfer haben die Gaststätte „Gottfried von Eilpe“ komplett umgebaut. © WP | Yvonne Hinz

Gaststätte stand sieben Jahre leer

Aus dem „Haus der Schönheit“ im Eilper Zentrum ist Inessa Helfer Ende­ Oktober ausgezogen, um schräg gegenüber - direkt am Bleichplatz - die urige Traditionsgaststätte „Gottfried von Eilpe“, die sieben Jahre leer stand, zum stylischen „Beauty-Pub“ umzugestalten.

„Die Friseure mussten aufgrund der Corona-Schutzbestimmungen ja Mitte Dezember schließen - das waren und sind für alle harte Wochen“, sagt Helfer. Für sie Glück im Unglück, dass sie genau in dieser Zeit sowieso den Umzug samt Komplettrenovierung des Erdgeschosses der früheren Speisegaststätte in der Riegestraße 4 vor sich hatte.

Kronleuchter und Holzregale

Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie das dunkle, alte Mobiliar entsorgt. „Niko ist Handwerker und kann fast alles“, ist Inessa Helfer froh, dass die Renovierung dank ihres Mannes beinahe problemlos über die Bühne gegangen ist. „Zwischen Weihnachten und Neujahr hatten wir allerdings gegen einen Wasserschaden anzukämpfen. Die Terrasse der Wohnung über dem Salon war undicht und wir konnten die Decke im Waschbereich nicht schließen. Das hat uns zwei Wochen zurückgeworfen.“

In der ehemaligen Gaststätte „Gottfried von Eilpe“ eröffnet Inessa Helfer ihren Beauty-Pub. Haarshampoo- und Pflegespülung hat sie in Whiskeyflaschen umgefüllt, um den Pub-Charakter zu unterstreichen.
In der ehemaligen Gaststätte „Gottfried von Eilpe“ eröffnet Inessa Helfer ihren Beauty-Pub. Haarshampoo- und Pflegespülung hat sie in Whiskeyflaschen umgefüllt, um den Pub-Charakter zu unterstreichen. © Privat

Schwamm drüber - mittlerweile hängen die Kronleuchter, die für edle­ Atmosphäre sorgen, im Salon, Holzregale, die an eine Vinothek erinnern, sind aufgebaut und Shampoo und Pflegespülung in Whiskeyflaschen umgefüllt, „das soll den urigen Pub-Charakter unterstreichen“, erläutert die Kosmetikerin.

Mitarbeiterinnen stehen parat

Und am 1. März? „Das ist zwar ein Montag, aber dennoch eröffnen wir natürlich. Mein Mann und ich sowie meine fünf Mitarbeiterinnen stehen parat.“

Etliche Terminwünsche von Kunden seien per Telefon, per E-Mail, über Whatsapp und Facebook bereits eingegangen.

Friseurbesuch wichtig für die Hygiene

Fünfeinhalb Jahre war Inessa Hefer mit ihrem „Haus der Schönheit“ im Eilper Zentrum beheimatet. Ab Januar 2021 ist sie Pächterin der Räume an der Riegestraße.

Das stattliche Gebäude mit der auffälligen Fassade wurde 1907 errichtet und ist immer noch in Familienbesitz, mittlerweile in vierter Generation. Die Gaststätte „Gottfried von Eilpe“ zog früher viele Gäste aus dem Viertel an.

Friseursalons dürfen laut Bund-Länder-Beschluss ab dem 1. März wieder öffnen. Die Begründung hierfür lautet, dass der Friseurbesuch wichtig für die Hygiene und speziell für ältere Menschen wichtig sei.

Kosmetik- und Nagelstudios dürfen­ hingegen vorerst noch nicht wieder öffnen.

Ähnliches bestätigen auch Kolleginnen aus Hagen. So teilt Areti Kura vom „Haarstudio“ an der Emster Straße auf Nachfrage mit, dass ihr Telefon seit Donnerstag 7.30 Uhr nicht mehr still steht. „Wir sind schon jetzt bis Mitte März ausgebucht“, so Areti Kura zufrieden.

Und auch im „Friseursalon Sabine­“ (Auf dem Birnbaum) haben sich etliche Stammkunden für Anfang März Termine fürs Haare schneiden oder färben gesichert. Sabine Osthold lacht: „Die ,Anrufe in Abwesenheit-Liste’ in meinem Telefon war noch niemals so lang.“