Hagen. Polizei und Feuerwehr sprechen von einem ruhigen Schnee-Wochenende. Wetter-Experte Rissling sagt, warum Hagen von Eisglätte fast verschont blieb.
In Hagen verlief das Wochenende ruhiger als im Vorfeld vermutet - ein großes Winterchaos blieb aus. „Wir sind zum Glück von starkem Eisregen verschont geblieben“, resümierte denn auch WP-Wetterexperte Bastian Rissling am Sonntag.
Der Warmlufteinschub in der Nacht von Samstag auf Sonntag sei stärker als erwartet gewesen, es hätte ein Pendeln zwischen Graupel und leichtem Schneefall gegeben. „Die Unwetterwarnung vom Deutschen Wetterdienst wurde aufgrund der ruhigen Lage bereits am Sonntag um 10 Uhr aufgehoben“, so Rissling.
Der Wetterexperte geht davon aus, dass es bis Montagmittag noch weiter schneit, „und dann kommt die große Kälte.“
Straße wird zur Skipiste
Auf den Straßen war gestern wenig los. Gut für Petra Zimmer, die ihre Mutter in Hagen besuchte und bei ihr ihre Skisachen entdeckte und kurzerhand anzog. Für die leidenschaftliche Wintersportlerin kam der Schnee gerade recht. Sie schnallte sich ihre Skier unter und nutzte die Karl-Halle-Straße - natürlich mit großer Vorsicht - als Skipiste.
Wachen personell gut bestückt
Die Polizeiwachen auf der Hoheleye, in der Innenstadt, in Haspe sowie in Hohenlimburg waren aufgrund der Unwetterwarnung in der Nacht von Samstag auf Sonntag personell gut bestückt, so dass die Einsatzkräfte flexibel auf die Wetterlage reagieren konnten. Um Obdachlose vor der Kälte zu schützen, suchten Einsatzkräfte im Rahmen ihrer Streifenfahrten nach Personen und boten ihre Hilfe an.
Feuerwehr sorgt mit Schneeketten vor
Auch bei der Feuerwehr (ein Teil des Fuhrparks war mit Schneeketten bestückt) und bei der Freiwilligen Feuerwehr hatte man am Samstag personell aufgestockt. „Die Berufsfeuerwehr steht mit 46 Kräften bereit, 90 freiwillige, also ehrenamtliche Kräfte, haben sich ebenfalls bereit erklärt, zur Verfügung zu stehen und zwar in Sitzbereitschaft in den Gerätehäusern“, teilte Ralf Blumenthal, Oberbrandrat, am späten Samstagabend auf Nachfrage unserer Zeitung mit.
Bilanz der Polizei am Sonntagnachmittag
Die Polizei zog am Sonntagnachmittag folgende Bilanz: Der Empfehlung, bei Schnee und Eis das Fahrzeug stehen zu lassen, sind offensichtlich viele Verkehrsteilnehmer gefolgt. Im Stadtgebiet gab es bis zum Sonntagnachmittag insgesamt acht glättebedingte Unfälle. Hierbei wurde eine Person leicht verletzt. Der entstandene Sachschaden wird bei allen Verkehrsunfällen insgesamt auf rund 35.000 Euro geschätzt.
In der Summe ist die Polizei zu 14 Einsätzen gerufen worden, dreimal wegen Gefahrenstellen durch herunterhängende Äste.