Hohenlimburg. Die Stadtbäckerei Kamp baut an ihrer ersten Filiale in Hohenlimburg. Das Café soll zum sozialen Treffpunkt im Quartier werden

Die Stadtbäckerei Kamp will ihre erste Filiale in Hohenlimburg bei Rewe Eklöh einrichten. Bis zur Eröffnung steht vor dem Supermarkt ein Verkaufswagen, als erster Vorgeschmack auf den neuen Bäcker im Bezirk. „Wir haben die Eröffnung für Ende dieses Monats ins Auge gefasst“, sagt Sven Eklöh, Besitzer des Rewe in Elsey. Er freue sich, mit der Stadtbäckerei Kamp einen geeigneten neuen Partner für die Fläche im Anbau gefunden zu haben, die bis zuletzt die Bäckerei Hoberg genutzt hat. Nach elf Jahren im Rewe Eklöh wurde der Vertrag von Hoberg nicht verlängert. Die Stadtbäckerei Kamp übernimmt nun die freigewordene Fläche sowie das angrenzende leerstehende Ladenlokal. Dafür wurde eine Zwischenwand entfernt. Zusätzlich zur Theke entsteht in der Filiale ein Café mit kleiner Kinderspielecke. Ziel sei es, nach dem Corona-Stillstand mit dem Café auch einen sozialen Treffpunkt im Quartier zu schaffen. Das Café von Kamp wird unabhängig vom Rewe-Markt künftig auch sonntags geöffnet sein.

Bei Rewe Eklöh entsteht die erste Filiale der Stadtbäckerei Kamp in Hohenlimburg. Die Filiale soll ein großflächiges Café mit Kinderspielecke bekommen.
Bei Rewe Eklöh entsteht die erste Filiale der Stadtbäckerei Kamp in Hohenlimburg. Die Filiale soll ein großflächiges Café mit Kinderspielecke bekommen. © Westfalenpost | Marcel Krombusch

Reaktion auf Kundenwunsch

Kurioserweise hatte Kamp bislang die Grenzen von Hohenlimburg nur umfahren. Neben den Filialen in Hagen gibt es nämlich auch ein paar Standorte in Iserlohn. Für Stefanie Kamp ist die erste Filiale in Hohenlimburg nun vor allem eine Reaktion auf vielfachen Kundenwunsch. „Immer wieder gab es Anfragen, wann wir nach Hohenlimburg kommen“, sagt Kamp. Dafür sei sie von Kunden auch auf bestehende Leerstände hingewiesen worden. Doch erst im Rewe Eklöh habe man das passende Umfeld gefunden – barrierefrei, große Fläche, direkte Busanbindung und Parkplätze. „Wir sind darauf bedacht, den Kunden kurze Wege zu unseren Filialen zu ermöglichen.“

Bäckereien unter Druck

Nun fällt die Premiere von Kamp in Hohenlimburg zusammen mit mehreren Umbrüchen in der hiesigen Bäckereilandschaft. So hat neben Hoberg diese Woche auch Ermerts Backhaus seine letzte Filiale vor Ort (Preinstraße) geschlossen. Und schon Ende Januar wurde die Zweigstelle der Bäckerei Opitz am Alten Henkhauser Weg geschlossen und der Betrieb auf das Hauptgeschäft an der Königsberger Straße verlagert. Entwicklungen, die unabhängig von der Eröffnung von Kamp passierten, jedoch die strukturellen Herausforderungen für das Bäckerhandwerk heutzutage offenlegen.

„Dieses Handwerk ist heute ein hartes Brot“, weiß auch Stefanie Kamp. „Das traditionelle Konzept ist super, aber da können heute leider nur die überleben, die eine absolute Nische gefunden haben oder ein besonderes Produkt verkaufen, das total gefeiert wird.“ Umso mehr Respekt habe sie für Mitbewerber, die das Bäckereihandwerk ebenfalls weiter hochhalten. Verdrängen wolle man niemanden: „Im Gegenteil: Wir freuen uns über jeden anderen Bäcker, der es noch schafft, traditionell zu arbeiten.“

Umkreis von 20 Kilometern

Die Stadtbäckerei Kamp hat ihre Backstube in Boele und liefert von dort im Umkreis von maximal 20 Kilometern. Weiter als 30 Minuten Fahrtzeit rundherum wolle man nicht expandieren, auch um den direkten Kontakt zu seinen Kunden nicht zu verlieren.

Insgesamt 34 Filialen

Die Stadtbäckerei Kamp wurde vor 56 Jahren gegründet und besitzt mit Hohenlimburg insgesamt 34 Filialen in Hagen und Umgebung.

Für das Familienunternehmen arbeiten rund 300 Mitarbeiter – von der Aushilfe bis zum Bäckermeister.