Hagen. An Tag 1 der Terminvergabe kommen Gerüchte auf: Die Impftermine in Hagen sollen ausgebucht sein. Die KVWL erklärt die Hintergründe.
Tag 1 der Terminvergabe für die Impfungen in den Impfzentren - nicht nur in Hagen, aber auch hier ist der Unmut groß. Viele haben keinen Termin bekommen, hingen ewig in der Warteschleife, um schließlich mit der Info abgespeist zu werden, dass eine Terminbuchung nicht mehr möglich ist. Letztlich verbreitet sich dadurch auch das Gerücht, dass alle Impftermine in Hagen bereits ausgebucht sind.
"Das stimmt so nicht", will Vanessa Pudlo, Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, die Bürger nicht nur in Hagen beruhigen. "Die Systeme konnten der riesigen Nachfrage nicht standhalten. Sowohl die dafür eingerichtete Website www.116117.de als auch die Telefonverbindungen über die Hotline 116117 waren bereits am Morgen überlastet. Deswegen war eine Terminvergabe nicht mehr möglich. In den kommenden Tagen werden nach und nach viele neue Termine reinkommen, die vergeben werden können", so Pudlo.
"Wir wissen, dass dieser Tag für viele frustrierend gelaufen ist und bitten um Nachsicht. Uns ist wichtig, nochmal deutlich zu machen: Niemand wird ohne Termin ausgehen. Wir bitten darum, es einfach in den nächsten Tagen nochmal zu versuchen, wir arbeiten mit Hochdruck daran, die technischen Probleme zu beheben", so Pudlo weiter.
2,5 Millionen Zugriffe pro Stunde
Was die technischen Probleme verursacht hat? Ein riesiger Ansturm. Um zu verdeutlichen, mit was für einem Ansturm man derzeit zu kämpfen habe: "Wir haben pro Sekunde etwa 700 Zugriffe auf die Seite, pro Stunde sind es rund 2,5 Millionen", so Pudlo. Man hätte zuvor die Server aufgestockt, mehr als 1200 Telefonisten seien im Dauereinsatz."Aber unter dieser Zugriffszahl haben die Systeme einfach nachgegeben", erklärt die KVWL-Sprecherin.
Unmut bei den Bürgern
Auch in Hagen hatten die technischen Probleme für viel Unmut gesorgt. Punkt 0 Uhr saß beispielsweise Silke Hank aus Hohenlimburg schon am Computer, um einen Impftermin für ihre Schwiegereltern zu vereinbaren. "Und es passierte nichts", sagt Hank. Nur ein Hinweis ploppte auf, die Vergabe beginne am 25. Januar. "Dieser Hinweis war dann auch am nächsten Morgen noch auf der Seite."
Immer wieder versuchte sie es daraufhin, telefonisch und per Internet - vergeblich. Um 9 Uhr dann konnte sie erstmals die Online-Anmeldung öffnen. "Aber so unübersichtlich, wie diese Seite angelegt ist. Kein 80-Jähriger, den ich kenne, würde da durchblicken." Nach mehreren Rückschlägen gelang es ihr, die Anmeldemaske zu füllen. Dann der Hinweis: Die Termine sind bereits vergeben. "Ich war so wütend", sagt sie mit Blick auf die gescheiterte Terminvergabe. Auch Dieter Gutheil aus Helfe hatte Probleme: Die WP hatte ihn bei seinem vergeblichen Versuch begleitet, einen Impftermin in Hagen zu bekommen.
KVWL bittet um Geduld
Die KVWL bittet die Bürger um Geduld: "Wir wissen, dass jetzt viele einen Termin vereinbaren wollen. Jeder wird an die Reihe kommen", versichert Pudlo, dass man gegen die technischen Probleme kämpft und in den nächsten Tagen auf Besserung hofft.
Wie viele Termine konkret für das Impfzentrum in Hagen bereits vergeben wurden, kann die Sprecherin zum aktuellen Zeitpunkt nicht sagen. "Auf die Städte können wir die Terminvereinbarungen derzeit noch nicht runterbrechen. Dafür ist es noch zu früh."