Hagen. Die Zahl der Corona-Toten in Hagen bleibt auf erschreckend hohem Niveau. Auch das Infektionsgeschehen wurde angefacht, es gibt mehr Ansteckungen.
Die Zahl der Corona-Toten in Hagen befindet sich nach wie vor auf einem Besorgnis erregend hohen Niveau. Am Mittwoch kamen laut Meldung der Stadtverwaltung acht Verstorbene hinzu. Vier von ihnen starben an den Folgen einer Corona-Infektion, die anderen vier waren ebenfalls positiv getestet worden, es lagen allerdings andere Todesursachen vor.
Am Donnerstag wurde ein weiterer Todesfall gemeldet. Somit gibt es in Hagen seit Ausbruch der Pandemie 151 Tote zu beklagen, bei 109 von ihnen war Covid-19 die direkte Todesursache.
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Damit sind am bzw. mit dem Corona-Virus im Dezember und Januar in Hagen 102 Menschen gestorben und damit mehr als von März bis November (49) zusammen genommen.
Besuchsverbot und Aufnahmestopp
Dr. Anjali Scholten, die Leiterin des städtischen Gesundheitsamtes, stellt diese Entwicklung nach wie vor in einen Zusammenhang mit den vermehrten Ausbrüchen in Hagener Pflegeheimen, die es zu Beginn der Pandemie in diesem Maß nicht gegeben habe: „Bei hochbetagten und an Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorerkrankten Patienten findet eine Corona-Infektion leider oftmals ein tödliches Ende.“
Einen größeren Corona-Ausbruch gab es jüngst im Karl-Jellinghaus-Zentrum des Roten Kreuzes an der Feithstraße, wo sich 35 Menschen angesteckt haben. Zur Eindämmung des Infektionsgeschehens besteht dort seit 16. Januar ein Besuchsverbot sowie ein Aufnahmestopp.
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Zudem gibt es 40 weitere Infektionsfälle in Hagener Pflegeeinrichtungen zu verzeichnen, diese verteilen sich aber auf zwölf verschiedene Häuser. Und sie wurden auch nicht alle an einem Tag gemeldet, sondern bleiben so lange in der Statistik, bis die Bewohner bzw. Mitarbeiter als genesen gelten.
Soldaten bleiben mindestens bis Mitte April
Die aktuelle wieder hohe Zahl der Neuinfektionen in Hagen – am Donnerstag waren es 86, der Inzidenzwert kletterte auf 194 – ist daher nur zum Teil auf die Alten- und Pflegeheime zurückzuführen. Das Infektionsgeschehen in der Stadt bleibe diffus, so Stadtsprecher Michael Kaub, die Ansteckungswege sind mannigfaltig und schwer nachzuvollziehen. Die zur Kontaktnachverfolgung in Hagen eingesetzten Soldaten bleiben vorerst vor Ort, ein entsprechender Vertrag mit der Bundeswehr wurde bis Mitte April verlängert.
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Zunehmend knapp wird die Zahl der Intensivbetten in Hagen, frei sind derzeit nur noch fünf von 75. Unter den intensivmedizinisch behandelten Patienten sind zehn Covid-19-Erkrankte, von denen wiederum fünf beatmet werden müssen.
Bewegungsradius und Ausgangssperre
Welche weitergehenden Maßnahmen aber drohen in Hagen, wenn die Inzidenz wieder über den kritischen Wert von 200 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner springt? Darüber werde im Krisenstab diskutiert, so Kaub. Erstens müssten weitere Schritte mit dem Land NRW abgestimmt werden, zweitens müsse die Sieben-Tages-Inzidenz nachhaltig über 200 liegen, um etwa den Bewegungsradius der Hagener auf 15 Kilometer um den eigenen Wohnort einzugrenzen oder gar eine nächtliche Ausgangssperre zu verhängen: „Solche Eingriffe in die Grundrechte sind nach der Rechtsprechung nur bei nachhaltig hohen Inzidenzen und nur auf Grundlage einer sicheren Datenbasis vertretbar.“ Deshalb sei aktuell auch keine Wiedereinführung der Maskenpflicht in der Fußgängerzone geplant, da dort aufgrund der geschlossenen Geschäfte kaum Menschen unterwegs seien.
Über 80 Neuinfektionen zuletzt an Heiligabend
Zuletzt gab es übrigens an Heiligabend eine ähnlich hohe Anzahl an Neuinfektionen, am 24. Dezember waren es 84, am 21. Dezember waren es 109 (Spitzenwert der letzten Wochen). Im Januar waren die Tage mit den höchsten Infektionen nach dem gestrigen Donnerstag der 20. Januar (79), der 16. Januar (76) und der 7. Januar (77).
Die Stadt hat eine mehrsprachige Broschüre und Videos erstellt, um möglichst viele Bürger über Corona und die notwendigen Verhaltensweisen aufzuklären. Näheres unter https://www.hagen.de/web/de/hagen_de/01/0101/010101/PM_365056.html