Hohenlimburg. Seit 1946 ist der Familienbetrieb Blesel in Hohenlimburg ansässig. Mit Silvester beginnt ein neues Kapitel als Teil der Hees GmbH

Mit Beginn des neuen Jahres bekommt das Bürounternehmen Blesel eine neue Führung: Die Hees GmbH aus Siegen übernimmt das Ruder des hiesigen Familienbetriebs, der seit 1946 in Hohenlimburg ansässig ist. Ein Schritt, auf den sich Geschäftsführer Burkhard Blesel lange vorbereitet hatte. Schon vor gut zehn Jahren habe es erste Gespräche mit der Hees GmbH gegeben, um Optionen für eine künftige Fusion auszuloten. „Da war die eigentliche Übergabe noch weit entfernt“, sagt Blesel. Doch sicher war, dass der Sohn und die Tochter keine Ambitionen hegten, sein Unternehmen weiter zu führen. Und die Sympathie für den Mitbewerber aus Siegen war bereits groß, auch weil sich Anlage und Philosophie beider Unternehmen ähneln: Beides sind Mittelständler, beides sind Familienbetriebe und beide legen Wert auf ihre Tradition und Bodenständigkeit.

Übernahme für Januar 2021 beschlossen


Nachdem sich im Sommer die Wogen der ersten Corona-Welle gelegt hatten, ging alles ganz schnell: Man traf sich zu mehreren Gesprächen und beschloss die Übernahme zum ersten Januar 2021. Die rund 45 Mitarbeiter der Blesel GmbH bleiben am Standort in Hohenlimburg erhalten und reihen sich in die rund 330 Mitarbeiter große Belegschaft der Hees GmbH ein, die damit nun an insgesamt sechs Standorte in Siegen, Siegburg, Heuchelheim, Bochum, Dortmund und Hagen vertreten ist.

Schon vor der Fusion hatte Hees eine Filiale auf Hagener Stadtgebiet, nämlich in Altenhagen. Diese wird nun geschlossen und die Mitarbeiter ziehen um zum Standort an die Spannstiftstraße, direkt an der A46-Ausfahrt Hohenlimburg. Dort soll der Name „Blesel“ weiter bestehen bleiben, ebenso wie die bisherigen Ansprechpartner, betont Sebastian Leipold, Geschäftsführung Hees Bürowelt, der mit seinem Bruder das neue Gesicht an der Spitze bildet. „Wir wollen aber die Entscheidungskompetenz in Hohenlimburg behalten“, betont der Siegener. „Denn wir sind kein Konzern, der alles von der Konzernzentrale her entscheidet. Für uns sind kurze Wege wichtig.“
Mit der Übernahme von Blesel könne nun noch stärker und breiter der Markt im Ruhrgebiet bedient werden. Zudem profitierten langjährige Blesel-Kunden von einem größeren Sortiment, das von Büroeinrichtung über Kopie und Druck bis zu Medientechnik und IT-Lösungen reicht.

Übergabe an Hees GmbH "mit gutem Gewissen"


„Ich bin froh und glücklich, ein Unternehmen wie Hees gefunden zu haben“, zeigt sich Burkhard Blesel von der Übergabe mehr als zufrieden. Er könne „mit gutem Gewissen“ die Geschäftsführung niederlegen. 1984 war Burkhard Blesel in das Unternehmen eingestiegen, das sein Vater Otto Blesel in den Jahrzehnten zuvor aufgebaut hatte. Angefangen mit dem Verkauf von Notizblöcken auf Jahrmärkten war der Betrieb immer weiter gewachsen. 1973 erwarb der Vater ein ehemaliges Grundstück der Firma Göhke an der Hohenlimburger Straße und baute dort eine Lagerhalle auf. Nach dem Tod des Vaters 1991 übernahm Burkhard Blesel die alleinige Geschäftsführung. Vier Jahre später zog das Unternehmen in den Neubau an der Spannstiftstraße in Reh, wo es bis heute ansässig ist

Entwicklung der Branche im Blick

Auch nach seinem Rückzug aus der Geschäftsführung wird Burkhard Blesel noch mindestens die kommenden zwölf Monate der Hees Bürowelt GmbH als Berater zur Seite stehen. Es sind Monate, die auch zeigen werden, in welche Richtung sich die Bedürfnisse der Kunden langfristig entwickeln - da ist Blesel sicher. Eines zeichne sich bereits ab: Der Arbeitsplatz wird mehr zur Wohnung daheim und die Wohnung daheim mehr zum Büro. Sitzecken bei der Arbeit werden ebenso wichtiger, wie das mobile Arbeiten mit dem Laptop zuhause. „Im Moment sind alle noch im Krisenmodus und schauen auf kurze Abstände. Ab Mitte 2021 wird sich herauskristallisieren, wo die Reise hingeht.“ ​