Hagen. Im Gesundheitsamt Hagen wird auch zwischen den Feiertagen gearbeitet. Auch Oberbürgermeister Schulz ist in ständiger Bereitschaft.
Eigentlich fährt die Stadt Hagen ihren Betrieb zwischen den Feiertagen bis auf nahezu Null herunter. Die Büros sind geschlossen, alle Mitarbeiter (bis auf einige wenige, die z.B. als Ansprechpartner bei Todesfällen in Rufbereitschaft bleiben) befinden sich im Urlaub. „So werden Heizungskosten eingespart und Überstunden abgebaut“, berichtet Stadtsprecher Michael Kaub: „Die Schließung zwischen den Feiertagen hat einen durchaus positiven Effekt für die Stadt.“
Doch diesmal ist die Einstellung des Dienstleistungsangebotes zwischen den Feiertagen nicht so total wie in den Vorjahren. Im Gesundheitsamt wird nicht pausiert, schließlich legt das Corona-Virus zwischen Weihnachten und Neujahr auch keine Pause ein. „Die Nachverfolgung von Kontakten wird natürlich, so weit das möglich ist, fortgesetzt“, berichtet Kaub.
Soldaten weiter im Einsatz
Auch von den 50 in Hagen unterstützungsweise eingesetzten Bundeswehrsoldaten seien viele zwischen den Feiertagen im Dienst. Allerdings fällt im Gesundheitsamt derzeit weniger Arbeit an als noch vor Weihnachten, was auf die sinkenden Infektionszahlen in Hagen und auf die Schließung von Schulen und Kindergärten zurückzuführen ist.
In ständiger Rufbereitschaft halten sich auch die Mitglieder des Corona-Krisenstabs, der regelmäßig in der Feuerwache Ost in Hohenlimburg tagt. 58 Mal ist das Gremium dort seit März schon zusammengetreten. Allerdings wurde die letzte geplante Sitzung am Montag abgesagt – ebenfalls ein Ergebnis des abebbenden Infektionsgeschehens. Zudem gab es keine Vorgaben oder Erlasse der Landesregierung, über deren Umsetzung vor Ort hätte diskutiert werden müssen.
Schulz weiß um Vorbildfunktion
Auch Oberbürgermeister Erik O. Schulz als Leiter des Krisenstabs hält sich über die Corona-Entwicklung ständig auf dem Laufenden. Seinen obligatorischen Skiurlaub Anfang Januar hat er abgesagt – nicht nur, weil Skifahren unter den gegebenen Umständen kaum möglich ist, sondern auch im Wissen um seine Vorbildfunktion in Hagen. Als er im Herbst für ein paar Tage weggefahren sei, habe er hässliche Kommentare in den sozialen Netzwerken geerntet, so Schulz: „Das ist leider heutzutage so. Aber es musste sein, ich konnte einfach nicht mehr. Jeder Mensch braucht mal eine Pause.“
Zweimal hat sich der Oberbürgermeister bislang auf Corona testen lassen – beide Male mit negativem Ergebnis. Den zweiten Abstrich ließ er vor ein paar Tagen zum Impfbeginn in einem Altenheim machen, um anschließend dafür zu werben, dass sich möglichst viele Hagener impfen lassen: „Informiert euch, macht euch schlau“, sei sein Rat an alle Skeptiker: „Wenn man alle Chancen und Risiken abwägt, dann kann man eigentlich nur der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut folgen, die die Impfung dringend empfiehlt.“
Gern würde er sich eine der nicht verbrauchten Dosen, die am Ende des Tages übrig blieben, verabreichen lassen, so Schulz: „Aber auch das könnte falsch verstanden werden. Ich warte, bis ich an der Reihe bin."