Hagen. Heute würden sich normalerweise Bekannte und Freunde in der Stadt treffen, um “Blau unterm Baum“ zu feiern. Corona macht das unmöglich.

Mittwochabend, 19 Uhr. Dass die Hagener Innenstadt gerade jetzt menschenleer ist, ist mehr als ungewöhnlich. Normalerweise würden sich hier jetzt hunderte Menschen um die Essens- und Glühweinstände oder um die blaue Säule tummeln. Normalerweise würde jetzt eine fröhliche, ausgelassene Stimmung herrschen, die Leute sich in den Armen liegen, weil sie alte Schulfreunde nach Jahren zum ersten Mal wiedersehen, oder einfach, weil sie gemeinsam ein paar lustige Stunden verbringen.

Normalerweise wären zahlreiche Menschen nun über die Feiertage zurück in ihre Heimatstadt gekommen. Normalerweise wäre jetzt nicht nur Weihnachtsmarkt, sondern genau heute Abend auch „Blau unterm Baum“. Ein fester Termin in fast jedem Hagener Kalender.

Ordnungsamt hat Innenstadt im Blick

Normalerweise. Aber normal ist in diesem Jahr nichts. Veranstaltungen fallen aus, viele Geschäfte sind zu, die Restaurants geschlossen, der Weihnachtsmarkt bereits vor Wochen abgesagt – und auch, dass „Blau unterm Baum“ unter den aktuell geltenden Coronabedingungen in diesem Jahr nicht stattfinden kann, stand bereits früh fest.

Dennoch, betont Stadt-Sprecher Michael Kaub, hatte die Stadt diesen Termin auf dem Schirm. "Obwohl wir natürlich gehofft haben, dass die Menschen mittlerweile ein Bewusstsein dafür entwickelt haben und es selbstverständlich ist, dass gerade jetzt keine größeren Menschenansammlungen möglich sind."

Nicht nur, weil dann Geldbußen für einen Verstoß gegen die Coronaschutzverordnung drohen, sondern auch, weil es gerade jetzt geboten ist, auf Abstand zu achten, um die Familie und Freunde keiner Ansteckungsgefahr auszusetzen. Gerade jetzt über die Feiertage.

Umso erfreulicher, dass die Stadt am Abend menschenleer ist. Auch wenn es ein trauriges Bild ist. In der Hoffnung, dass im nächsten Jahr ein freudiges Beisammensein am Glühweinstand wieder möglich ist.