Hagen. Allein in der ersten Dezemberwoche wurden im Paketzentrum Hagen elf Millionen Pakete an sechs Tagen bearbeitet. Ein Blick auf die Lage.
Die Deutsche Post DHL hat in der vergangenen Woche einen neuen Rekord erreicht. Von Montag bis Samstag wurden insgesamt mehr als 61 Millionen Paketsendungen im gesamten Netz bundesweit sortiert. Das sind noch einmal zehn Prozent mehr im Vergleich zur bisher stärksten Kalenderwoche 49 mit rund 56 Millionen Sendungen. „Einen Rekord hat auch das Paketzentrum Hagen vorzuweisen: In der ersten Dezemberwoche hat das Paketzentrum mehr als elf Millionen Pakete an sechs Arbeitstagen bearbeitet“, teilt Sprecherin Jessica Balleer mit.
Und das Aufkommen bewegte sich auch in den Tagen vor Weihnachten auf diesem höchsten Level. Laut Werner Kunert, verantwortlicher Sachbearbeiter im Paketzentrum der DHL, ist die Bearbeitung bislang reibungslos und erfolgreich gelungen, weil das Team gut zusammenhält. Etwa 100 neue Mitarbeiter wurden für den Starkverkehr, der von Oktober bis Januar anhält, zusätzlich eingestellt.
Zum Vergleich: An einem normalen Tag bearbeiten rund 440 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hagener Paketzentrums etwa 300.000 Pakete. „Wie jedes Jahr war es unser Weihnachtsziel, sämtliche Pakete bis Heiligabend zu bearbeiten“, sagt Kunert.
Lockdown treibt Bestellungen in die Höhe
Seit dem ersten Lockdown wurden vermehrt Waren für den alltäglichen Bedarf bestellt, zum Beispiel Getränke, Lebensmittel, Tiernahrung, Möbel, Brennholz, Zement, aber auch Fitness- oder Gartengeräte. Das sei anhand der Verpackung erkennbar. Mittlerweile sind auch wieder Kleidung, Elektronik-Artikel und (Weihnachts-)Geschenke aller Art hoch im Kurs.
„Durch die Pandemie bestellen nun auch vermehrt Personen, die vorher vielleicht weniger mit dem Onlinehandel vertraut waren“, so Balleer über den Anstieg der Sendungen, der bereits vor der Weihnachtszeit seinen Lauf nahm. Vielleicht auch, weil sie das Risiko minimieren wollen, sich in Geschäften anzustecken, oder zur Risikogruppe für schwere Verläufe gehören.
Insbesondere seit dem zweiten Lockdown sind die Mengen im Paketbereich nochmals um rund 20 Prozent gestiegen, so DHL. Das Jahr bricht demnach alle Rekorde. Vermehrt Weihnachtskarten und Briefe waren in den vergangenen Tagen ebenfalls im Sendungsstrom und in der Zustellung zu sehen.
Zehn neue Kollegen in Hagen auf den Straßen
Michael Klein ist zuständiger Betriebsleiter bei der Deutschen Post und unter anderem verantwortlich für die vier Zustellstützpunkte, von denen aus die knapp 100 Zustellerinnen und Zusteller jeden Morgen in ihre Bezirke aufbrechen. Vor Weihnachten waren sie als „offizielle Partner des Weihnachtsmanns“ im Einsatz, denn möglichst alle Geschenke sollten rechtzeitig unter dem Tannenbaum liegen. In Hagen sind 29 Postler auf Verbundzustellung, stellen also Briefe und Pakete zu.
Unterstützt werden sie von zehn neuen Kollegen, die eigens für den Starkverkehr zur Entlastung eingestellt wurden. Die Paketmengen für den Hagener Bereich umfassen täglich etwa 1800 Sendungen. Jetzt im Starkverkehr liegt die DHL bei durchschnittlich fast 3000 Sendungen für die Stadtbewohner. „Solche Dimensionen haben wir zuvor noch nicht erlebt“, sagt Betriebsleiter Klein. Zurückzuführen ist der Paketboom auf den Lockdown, aber auch auf ein grundsätzlich gestiegenes Interesse der Kunden an E-Commerce. „Meine Teams machen täglich einen großartigen Job. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle nochmals bei allen bedanken“, sagt Klein.
An Heiligabend sind die Briefzusteller und Paketboten bis 15 Uhr im Einsatz, ehe die verdiente Ruhe über die Weihnachtsfeiertage einkehrt. Aber auch nach Heiligabend – so die Vermutung – wird der hohe Sendungsverkehr nicht abbrechen. Dann stehen zum einen die Retouren an. Zudem sind viele Geschäfte zunächst noch bis Mitte Januar geschlossen, weshalb – nicht nur die Hagener – aktuell vermehrt auf das Online-Geschäft ausweichen.