Hagen. In der Silvesternacht darf in Hagen nicht geböllert werden. Damit will der Krisenstab eine Überlastung der Krankenhäuser vermeiden.

Angesichts der hohen Auslastung der Krankenhäuser spricht die Stadt Hagen ein Böllerverbot für die Silvesternacht aus. „Das Zünden von Feuerwerk an Silvester auf allen öffentlichen Straßen und Plätzen in Hagen ist verboten“, teilte Oberbürgermeister Erik O. Schulz in seiner Funktion als Krisenstabsleiter am Donnerstag mit. „Aber auch für private Einfahrten, Gärten oder ähnliche Bereiche gilt unser dringender Appell: Verzichten Sie auf Feuerwerk!“ Wer dies ignoriert, muss mit Strafen bis zu 1000 Euro rechnen.

Nachdem Land und Bund mit einem Verkaufsverbot für Feuerwerk eine Richtung für die Silvesternacht in ganz Deutschland vorgegeben hatten, geht Hagen diesen Weg mit dem Abbrennverbot nun konsequent weiter, so die Entscheidung des Krisenstabes mit Hinweis auf das Einsatzgeschehen zum Jahreswechsel. Allein in Hagen fährt die Berufsfeuerwehr im Rettungsdienst jedes Jahr in der Silvesternacht um die 120 Einsätze – durchschnittlich ein Drittel dieser Einsätze lässt sich auf Verletzungen und Verbrennungen durch Feuerwerkskörper zurückführen.

Dafür gibt es keine Ausgangssperre

Diese Notfälle sorgen einerseits für eine hohe Auslastung des Rettungsdienstes - andererseits verschärfen sie aber auch die schon jetzt überaus angespannte Situation in den Krankenhäusern weiter. Obwohl die Infektionszahlen mit dem Coronavirus in Hagen seit einigen Tagen leicht sinken, bleibt die Situation dennoch dramatisch: „Die Hagener Krankenhäuser und der Rettungsdienst arbeiten am Limit. Das Böllerverbot ist mit Blick auf eine mögliche Ausgangssperre über den Jahreswechsel die für unsere Bürgerinnen und Bürger mildere Lösung und - hinsichtlich der Entlastung des Gesundheitswesens - deutlich zielorientierter“, argumentiert Schulz.

„Auch wenn ich natürlich weiß, dass für viele Silvester ohne Feuerwerk nicht vorstellbar erscheint, kann ich doch meine eindringliche Bitte an alle Bürgerinnen und Bürger nur noch einmal mit allem Nachdruck unterstreichen“, so der Oberbürgermeister: Verzichten Sie auf Feuerwerk! Ihr Verzicht ist ein Gewinn für uns alle!“