Hohenlimburg. Friseur Dominik Vogt hat am Dienstag gearbeitet bis um Mitternacht der Lockdown begann.

Es kommen haarige Zeiten auf uns zu – bis zum 10. Januar 2021 sollen die Friseure durch den „Lockdown“ mindestens geschlossen bleiben. Allerdings ist vielen Menschen kurz vor den Feiertagen ein Haarschnitt sehr wichtig. So hat sich der Hohenlimburger Friseurmeister Dominik Vogt, Geschäftsinhaber von „Haardesign Branka Vogt“, mit seinem Team dazu entschlossen, den letzten Tag vor der Schließung am gestrigen Mittwoch bis zum Ende auszunutzen – und öffnete seine Türen bis Mitternacht für den letzten Kunden.

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Rund 40 Menschen hat Dominik Vogt am Dienstag bedient; knapp 16 Stunden, von 8.30 Uhr bis 24 Uhr, schnitt der 27-jährige fast pausenlos Haare. Dazu kommen die Kundinnen und Kunden seiner sechs Kolleginnen, die an diesem Tag ebenfalls im Salon standen. Die Idee dazu hatte der Vater des Friseurmeisters bereits beim ersten Lockdown, als er im Fernsehen sah, wie andere Salons bis Mitternacht öffneten. Dieses Konzept nutzten sie so nun ebenfalls kurz vor Weihnachten. „Die wenigsten Menschen möchten an Weihnachten mit ungeschnittenen Haaren unter dem Baum sitzen“, erklärte Vogt, „deshalb wollten wir auch unseren Kunden entgegenkommen und versuchen, ihnen noch einen Termin zu ermöglichen.“

Kunde zufrieden

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Das nutzte auch der Hohenlimburger Alexandros Karantalis aus, er bekam den letzten Friseurtermin um 23.40 Uhr: „Durch Dominik habe ich erfahren, dass er am Dienstag bis nachts Termine vergibt. Weil ich oft lange arbeite und nachtaktiv bin, kam mir das eh gelegen und vielleicht auch anderen, besonders jungen Leuten, bevor wieder eine lange Zeit ohne Friseur kommt“, so der 25-jährige. „Außerdem wohne ich in der Nähe und komme immer hierher.“

Daher wollte er sich diesmal nicht, wie im ersten Lockdown, von einem Freund die Haare schneiden lassen: „Das hat nicht ganz so gut geklappt, wie gedacht. Bei Dominik weiß ich, dass er das wie immer am besten macht.“

Ein schweres erstes Jahr dank Corona

Auch, wenn der Lockdown die Arbeit der Friseurinnen und Friseure bei „Haardesign Branka Vogt“ verbietet, versteht der Friseurmeister die neuen Regeln: „Natürlich ist das auch für uns eine schwierige Zeit, aber an den Infektionszahlen sieht man, dass es das Beste ist. Die Gesundheit geht einfach vor.“ Auch, wenn das andere finanzielle Umstände bedeutet und er nicht sicher weiß, ob und welche finanziellen Hilfen es vom Land oder Bund geben könnte, weiß er: „Es gibt Leute, die viel schlechter dran sind, also denke ich, dass das für uns machbar ist und wir das schaffen.“

Für den 27-jährigen ist es das erste Jahr als Geschäftsinhaber des Salons, am ersten Juni dieses Jahres hat er den Friseurladen auf der Möllerstraße in Elsey von seiner Mutter, Branka Vogt, übernommen.

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Wiederholung möglich

Ob das Konzept, bis um Mitternacht zu öffnen, zukunftsträchtig ist, weiß der junge Friseurmeister nicht wirklich: „Auch, wenn der Tag sehr anstrengend war, ist es super gelaufen. Wenn wir so etwas noch mal machen sollten, dann auf jeden Fall mit längerer Planung und Terminen. Aber geplant ist das nicht.“