Hagen. Seit heute werden auch in Hagener Apotheken kostenlose FFP2-Masken herausgegeben. Wer einen Anspruch darauf hat und was vor Ort los ist.
Am heutigen Dienstag fiel der Startschuss für die kostenlose Vergabe von FFP2-Schutzmasken, und auch in Hagener Apotheken war bzw. ist die Hölle los. „Wir haben schon einiges hinter uns“, bestätigt Beate Kivelitz. Die Inhaberin der Schwan-Apotheke an der Eilper Straße 101 hatte am vergangenen Freitag 2000 Masken bei einem Lieferanten bestellt,, „schon heute morgen kamen etliche Kunden und haben nach den Masken gefragt.“ Um 11 Uhr sei die Lieferung dann endlich eingetroffen, „und in den ersten eineinhalb Stunden danach haben wir über 200 Masken herausgegeben.“
Zum Hintergrund: Personen, die zur Corona-Risikogruppe gehören – sprich: Menschen über 60 oder mit Vorerkrankungen – erhalten, so hat es die Bundesregierung entschieden, drei kostenlose FFP2-Masken. „Nach dem 6. Januar wird es für Risiko-Patienten dann wohl über die Krankenkasse Coupons für Masken geben“, sagt Apothekerin Beate Kivelitz. Tausende von Euro habe sie für den Kauf der Masken vorstrecken müssen, „jede Apotheke bekommt ein bestimmtes Budget für die Rückvergütung.“
Apotheken-Hopping befürchtet
Beate Kivelitz appelliert an alle Kunden, die FFP2-Masken benötigen, ihre Stammapotheke aufzusuchen und kein Apotheken-Hopping zu betreiben. „Ich beliefere auf jeden Fall erst einmal meine Stammkunden“, sagt sie mit resoluter Stimme und ergänzt: „Es mögen auch bitte nicht alle Kunden in den ersten Tagen zu uns kommen, in ein paar Tagen wird sich die Lage sicherlich entspannen.“
Ähnlich turbulent wie in der Eilper Straße geht es heute auch in der Haldener Straße 107 zu. In der dort ansässigen Elisabeth-Apotheke gab Martin Thomsen, nachdem er seine Apotheke geöffnet hatte, innerhalb der ersten halben Stunde 400 FFP2-Masken an Kunden heraus. „Das war mein Restkontingent, jetzt warte ich auf die 4000 neu bestellten Masken und hoffe, dass die Lieferung bis spätestens Ende der Woche ankommt.“
Auf Ehrlichkeit der Leute vertrauen
Da es kein Maskenzentralregister gebe, resümiert Thomsen, müsse er darauf vertrauen, dass die Leute nicht mehrere Apotheken aufsuchen würden, um jeweils drei kostenlose Masken zu erhalten. „Man muss auf die Ehrlichkeit und Seriosität der Leute vertrauen“, sagt Martin Thomsen und fügt an: „Nun ja, man darf ja noch träumen.“
Weitere Infos: Nach dem 6. Januar sollen alle Berechtigten zwei fälschungssichere Coupons für jeweils sechs Masken von ihren Krankenkassen erhalten. Diese können sie in zwei klardefinierten Zeiträumen von Januar bis Mitte April ebenfalls in den Apotheken einlösen. Die Patienten haben dann pro eingelöstem Coupon einen Eigenanteil von zwei Euro zu leisten.