Auf kreative planerische Ideen für das Westside-Areal am Hauptbahnhof freut sich WP-Kommentator Martin Weiske.
Eine Floskel fürs Phrasenschwein: Gründlichkeit geht vor Geschwindigkeit. Doch auf die intelligente Entwicklung der Westside trifft dieses zugegebenermaßen abgegriffen klingende Credo sicherlich grundsätzlich zu. Dass die Stadt sich jetzt noch einmal eine planerische Auszeit nehmen musste, um im konkreten Miteinander mit Projektentwicklern wesentliche offene Fragen zu klären, ist nicht gerade rühmlich, aber auch kein Drama.
Interessierte Beobachter hatten ja ohnehin schon den Verdacht, dass die durchaus lange Bauzeit der Bahnhofshinterfahrung seitens der städtischen Planungsverwaltung mit etwas mehr Verve hätte effektiver genutzt werden müssen, um hier zügiger von der Stelle zu kommen. Warum dies letztlich in der Vergangenheit versäumt wurde, muss am Ende der Oberbürgermeister beantworten.
Bemerkenswert bleibt, dass trotz der Wirrungen rund um die Corona-Pandemie in der Zwischenzeit die Reihe der interessierten Investoren und Projektentwickler offenkundig nicht kürzer, sondern sogar länger geworden ist. Ein klarer Hinweis darauf, dass die Westside hochattraktiv daherkommt. Wo lässt sich in einer westeuropäischen Großstadt sonst noch direkt neben einem Hauptbahnhof ein Stadtquartier komplett neu aus der Erde stampfen? Hagen verfügt hier durchaus über eine Attraktion, die die Fantasie von Planern beflügelt. Jetzt muss auch etwas Qualitätvolles von Kreativen entwickelt werden. Das darf durch Beliebigkeit nicht verwässert werden.