Für eine verhältnismäßige Entscheidung bei der Lennebad-Sanierung plädiert WP-Kommentator Martin Weiske.

Platzt die Sanierung des Richard-Römer-Lennebades jetzt doch? Drohende Mehrkosten in Millionenhöhe könnten zum endgültig letzten Sargnagel für die 1968 eröffnete Schwimmstätte werden. Denn irgendwann stellt sich einfach die Frage, ob es volkswirtschaftlich überhaupt noch vertretbar, verantwortbar, vermittelbar und vor allem verhältnismäßig ist, in diesen maroden Bau in exorbitanten Dimensionen Steuergelder aller Art zu pumpen. Denn die Abstimmung mit den Füßen zeigt, dass die Freizeit- und Trainingsstätte längst nicht mehr wirklich den Nerv der Menschen trifft.


Erst recht nicht, wenn die HVG bei der Modernisierung sämtliche Elemente wieder wegsparen muss (beispielsweise Akustik), die aus der Schwimmhalle eine zeitgemäße Freizeit- und Sportstätte des 21. Jahrhunderts gemacht hätten. Somit bleibt der Bau letztlich doch bloß eine schnöde Badeanstalt, die völlig aus der Zeit gefallen ist.

Vorbehaltlich der abschließenden Kostenermittlung, die Ende Januar dem HVG-Aufsichtsrat präsentiert werden soll, ist es höchste Zeit, noch einmal sehr genau zu prüfen, inwieweit sich die Angebote des Richard-Römer-Lennebades auch ins Westfalenbad oder auch nach Letmathe verlagern lassen. Ein Schwimmangebot in Hohenlimburg um jeden Preis erhalten zu wollen, kann sich Hagen einfach nicht leisten. Diese schmerzliche Erfahrung mussten vor Jahren auch die Hasper mit ihrem Stadtbad machen – sie habe es verkraftet.