Eilpe. Steigende Schülerzahlen führen zu Platzproblemen an der Gustav-Heinemann-Schule und der Grundschule Goldberg. Jetzt ist ein Neubau geplant.
Für die Grundschule Goldberg plant die Stadt einen dreigeschossigen Neubau für fast fünf Millionen Euro in der Franzstraße. Der neue Standort befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum bisherigen Teilstandort (Hausnummer 77). Dadurch sollen aber nicht nur die Grundschüler in Zukunft mehr Platz bekommen, sondern auch die Förderschüler der Gustav-Heinemann-Schule, die in unmittelbarer Nachbarschaft (Hausnummer 79) liegt.
Wenn es nach der Stadtverwaltung geht, soll das kommende Jahr für die Planung genutzt werden. „Im Jahr 2022/2023 könnte man bereits den Bau angehen und realisieren“, stellte Schulentwicklungsplaner Horst Hermann die Visionen der Stadt vor. Wegen den stetig steigenden Schülerzahlen an beiden Schulen sei diese Maßnahme dringend nötig, um den Platzbedarfen gerecht zu werden. Denn bereits jetzt wird es in der Franzstraße knapp.
Wachstum entgegen der Prognosen
Der Hintergrund: „Entgegen der Prognosen, dass die Schülerzahlen an der Gustav-Heinemann-Schule eher sinken werden, sind sie deutlich gestiegen“, erklärte Hermann. 2019 besuchten die Schule noch rund 190 Schüler. Prognosen gingen davon aus, dass die Zahl schnell auf unter 180 sinken würde. Aber das Gegenteil war der Fall: „Jetzt sind wir schon bei 239 Schülern“, betont Herrmann die Dringlichkeit.
Bereits in der Vergangenheit hatte die Förderschule daher sukzessive Unterrichtsräume im benachbarten Grundschulgebäude in der Nummer 77 übernommen, wodurch das Angebot dort von ehemals zwei Zügen auf einen Zug reduziert wurde. Aktuell befinden sich jetzt noch zwei Züge am Hauptstandort in der Schulstraße und nur noch einer in Eilpe.
„Die Unterbringung der Schüler gelingt aktuell nur dadurch, dass die Klassenfrequenzhöchstwerte insgesamt ausgenutzt werden“, so die Stadt.
Zumal man auch für die Goldberg-Schule von einem anhaltenden Anstieg der Schülerzahlen ausgeht. Laut Prognosen soll sie von aktuell 315 auf bis zu 403 Schüler im Jahr 2024/2025 wachsen. Und spätestens dann reicht der sowieso schon knapp bemessene Platz nicht mehr.
„Dann besteht Raumbedarf für einen zusätzlichen Zug“, erklärt die Stadt ihre Ausbau-Pläne in der Vorlage. Diesen Raumbedarf will man nun mit einem Neubau in der Franzstraße sowie einem Erweiterungsbau des Standortes in der Schulstraße gerecht werden.
Denn da die Schule zudem in Zukunft auf den rhythmischen Ganztag umstellen will, werden auch dort zusätzliche Raumressourcen benötigt.
Die Ausbaupläne
Am Hauptstandort in der Schulstraße könnte eine Aufstockung des aktuellen WC-Gebäudes erfolgen. So würde eine zusätzliche Fläche von etwas mehr als 200 Quadratmetern entstehen. Die Kosten für den Ausbau schätzt die Stadt auf 995.000 Euro. Dort könnten insbesondere Räume für die OGS-Nutzung entstehen.
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In der Franzstraße hatte die Stadt zunächst einen zweistöckigen Neubau auf dem Nachbargrundstück (Hausnummer 75) vorgesehen. Da nun aber der Platz für den kompletten neuen Zug der Schule gebraucht wird, denkt die Stadt nun noch ein Geschoss größer: Der dreistöckige Neubau, für den die Verwaltung die Kosten auf etwas mehr als 4,9 Millionen Euro schätzt, würde insgesamt 2000 Quadratmeter Platz bieten – und gleichzeitig auch mehr Raum für die Schüler der Förderschule schaffen, die weitere Räume im bereits bestehenden Gebäude der Grundschule nutzen könnten. „Das Zusammenleben und -lernen der beiden Schulen funktioniert bereits jetzt gut“, betonte Hermann, dass die Schulen gut kommunizieren. Die Stadt wolle das Vorhaben in enger Absprache mit den Schulen vorantreiben und im gleichen Rahmen über die Nutzung der Räume sprechen.
Fortschritt für den Stadtteil
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In der politischen Vorberatung stimmten bereits die Bezirksvertretung Mitte, Eilpe/Dahl sowie der Haupt- und Finanzausschuss zu. Am Donnerstag werden die Aus- und Neubaupläne auch Thema im Rat der Stadt Hagen sein. Die Verwaltung wird mit dem Beschluss beauftragt, die Planung für den Neubau sowie für die Erweiterung in der Schulstraße zu erarbeiten und in den politischen Gremien vorzulegen.
„Das wäre ein riesen Fortschritt für unseren Stadtteil“, befand der stellvertretende Bezirksbürgermeister Peter Neuhaus (CDU). Ein weiterer Vorteil: „Bei schwankenden Schülerzahlen könnte die jeweils andere Schule mehr Räume nutzen“, sagt Margit Opitz (SPD).