Vorhalle. Der Vorgarten von Dieter Benten ist Kult geworden. Aktuell weihnachtet es dort wieder. Zu Halloween lag er in einem Sarg.
Wie viele Stunden und Tage Dieter Benten mittlerweile damit verbracht hat, sein Haus zu dekorieren, kann der 51-Jährige nicht sagen. Er weiß nur: „Der Keller ist voll“, sagt der Hagener und lacht. Lediglich zu Halloween und in der Weihnachtszeit gewinnt er etwas Platz im unteren Geschoss, nachdem er mehrere Tage damit verbracht hat, seinen Vorgarten zu schmücken und Lichterketten raus zu tragen. Jetzt stehen leuchtende Zuckerstangen am Zaun, kleine Schneemänner und Schlitten erhellen den Vorgarten, ein wechselnd pink-blau-leuchtendes Farbenspiel von Schlitten und Weihnachtsmännern wird an die Hauswand projiziert.
Das Haus von Dieter Benten in der Ulmenstraße ist in Hagen nicht nur in der eigenen Nachbarschaft, sondern über Stadtgrenzen hinaus zum Kult geworden – vor allem auch an Halloween. „Manchmal kann ich es kaum fassen. Es kommen sogar Leute aus Herdecke oder Witten hierher, um mein Haus zu fotografieren“, sagt der Hagener und lacht.
Viele Besucher aus der Umgebung kommen, um Fotos zu machen
Dass seine Deko-Leidenschaft auch andere begeistert, überrascht den Hagener jedes Jahr aufs Neue. Aber genau deswegen wird er auch nicht müde, sich jedes Mal etwas anderes zu überlegen und seine Deko zu verändern. „Ein Jahr habe ich mich Halloween draußen selbst in den Zwei-Meter-Sarg gelegt und die Kinder erschreckt“, sagt er und lacht. Dieses Jahr verteilten seine Frau und er fast vier Kilogramm Bonbons an Familien, die – natürlich mit Corona-Abstand und Maske – seinem Haus wieder einen Besuch abstatteten. Viele von ihnen sind „Wiederholungstäter“, sagt Benten und grinst. Sie kommen jedes Jahr, zu Weihnachten oder Halloween vorbei.
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Dieter Benten geht das Herz auf, wenn er die Freude der Kinder bemerkt
Und dem Hagener geht das Herz auf, wenn er Kindern und Familien eine Freude mit seinen beiden Aktionen machen kann. Das Haus zu dekorieren, ist seine große Leidenschaft. „Ich weiß auch nicht so richtig, wie es dazu kam. Irgendwann wurde es einfach immer mehr Deko. Mittlerweile passt gar nicht mehr alles in unseren Vorgarten.“
Etwas Licht in den dunklen Zeiten: dekoration gegen die Pandemie
Und gerade jetzt in der Coronazeit empfindet der Hagener, der vor etwa 15 Jahren nach Vorhalle zog, es als schönes Zeichen, etwas Licht in den so tristen Alltag zu bringen. „Jetzt stand ich wieder so zwei bis drei Tage im Garten, um alle Lichterketten und Deko-Elemente draußen anzubringen. Besonders aufwendig ist es immer, den Nikolaus einen Tag vorher auf dem Vordach festzuzurren“, sagt Benten, der sogar mal überlegt hatte, Glühwein an seinem Haus anzubieten. „Aber Corona erschwert sowas.“
Der Stromverbrauch würde durch die Deko-Wochen natürlich „etwas in die Höhe steigen“, gibt Dieter Benten zu. Aber dazu hat er extra alle Lichter draußen mit einer Zeitschaltuhr programmiert. Sie schalten sich abends zwischen 17 und 18 Uhr ein, und gehen nachts dann von alleine wieder aus. Und es gibt mittlerweile auch „Vergrößerungspläne“: „Die Nachbarn wollen sich in Zukunft vielleicht beteiligen“, sagt der 51-Jährige, der sich bereits auf das nächste Halloween-Fest freut, „das hoffentlich wieder unter normalen Bedingungen stattfinden kann.“