Breckerfeld. An der Sekundarschule Breckerfeld haben Block und Heft bald ausgedient. Die Schule setzt auf den Einsatz von Tablets.

An der Evangelischen Sekundarschule Breckerfeld bricht ein neues Zeitalter an. Ein digitales Zeitalter. Ab dem kommenden Schuljahr werden so genannte Tabletklassen eingerichtet. Schon bei der Anmeldung können Eltern entscheiden, ob Kinder diese Klassen besuchen oder wie bislang konventionell unterrichtet werden sollen.

Gymnasialer Zweig

Die Sekundarschule Breckerfeld ist die einzige in NRW, in der es einen Haupt-, einen Realschul- und einen Gymnasialzweig gibt.

Weitere Infos auf der Schulhomepage : www. sekundarschule-breckerfeld.ekvw.de/

Darunter versteht man Klassen, die im Unterricht nahezu ausschließlich auf Tablets setzen. „Damit die Kinder ihre Handschrift nicht verlernen, arbeiten wir bis Klasse sieben ohne Tastatur, sondern mit einem speziellen Eingabestift, mit dem man ganz normal auf dem Gerät schreiben kann“, so Schulleiter Dirk Bollwahn, der betont: „Niemand, der sich gegen diesen Weg entscheidet und sein Kind in einer normalen Klasse anmeldet, hat einen Nachteil.“

Zwei zentrale Apps

Gleichwohl setzt die Schule darauf, dass möglichst viele Eltern bzw. deren Kinder den Digitalen Weg einschlagen. „Wir arbeiten mit Office 365“, so Bollwahn, „setzten dabei im wesentlichen auf zwei Zentrale Apps: auf Teams, eine Anwendung für Videokonferenzen, in der Aufgaben hinterlegt werden können und die eine Messanger-Funktion hat. Und auf One-Note, eine Art digitaler Notizblock, der sich in Teams integrieren lässt.“

Mit einer Referenzschule in Siegen haben sich die Verantwortlichen der Sekundarschule ausgetauscht. Von deren Erfahrungen will man jetzt profitieren. „Natürlich mag es noch Bereiche geben, in denen noch nicht alles glatt läuft“, so Dirk Bollwahn und hat dabei beispielsweise auch Schüler aus ländlichen Randgebieten im Auge, in denen die Versorgung mit schnellem Internet noch zu wünschen übrig lässt. „Aber auch auf diesem Gebiet tut sich etwas.“

Eltern, die sich für den digitalen Weg entscheiden, müssen ihrem Kind ein vorgegebenes Endgerät kaufen. Rund 500 Euro kostet das Mircrosoft-Tablet – Finanzierungen über drei Jahre (rund 15 Euro pro Monat) sind möglich. Soziale Bedürftige Familien können Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket beantragen. „Unsere Schulsozialarbeiterin unterstützt sie dabei“, so Bollwahn, der darauf verweist, dass es der Schule wichtig ist, dass alle Schüler mit dem gleichen Gerät arbeiten. „Wenn es Familien gibt, die sich auch mit der Unterstützung des Landes ein Endgerät nicht leisten können, können sie sich im Vorfeld gerne melden. Gemeinsam mit dem Förderverein werden wir eine Lösung finden.“

Lehrer sind ausgestattet

Allerdings nimmt die Digitalisierung nicht nur für die neuen Fünftklässler Fahrt auf. „In einem ersten Schritt sind jetzt alle Lehrer mit einem entsprechenden Endgerät sowie einem Office-Zugang mit eigener Mailadresse ausgestattet worden“, so Bollwahn, „in einem zweiten haben seit Sommer alle Schüler einen Office-Zugang erhalten.“

Die Erfahrungen, die die Schule auf digitalem Gebiet sammelt, wachsen – auch coronabedingt. „Unsere traditionelle Eltern-Information im November haben wir komplett ins Internet verlegt“, so Bollwahn, „das hat funktioniert. Zwischen 40 und 45 Eltern haben sich zugeschaltet. Alles Informationen finden sich jetzt noch einmal gebündelt auf unserer Homepage.“ Ein ähnliches Format soll den Tag der offenen Tür ersetzen. „Auch den werden wir digital anbieten“, so Bollwahn, „wir produzieren gerade Video- und Foto-Formate.

Auch der pädagogische Tag an der Schule stand im Zeichen des digitalen Aufbruchs. „Wir haben im Grunde einen kompletten Lockdown simuliert und in zwei Blöcken in allen Klassen an diesem Tag nur digital unterrichtet“, so Dirk Bollwahn. „Unser Medienkompetenzteam aus Kollegen, die eine gewisse Affinität zu dieser Thematik haben, hat die Lehrer unterstützt.“