Einsturzgefährdete Brücken können auch für die Bahn zum Problem werden, meint WP-Kommentator Martin Weiske.
Ein Anfang ist gemacht, die Stadt hat in puncto Brückensanierung den Gesprächsfaden mit der Deutschen Bahn AG aufgenommen. Klingt wie eine Selbstverständlichkeit, ist aber dennoch eine bemerkenswerte Nachricht. Schließlich, das können Bauschaffende aus der gesamten Republik bestätigen, gehört zum gedeihlichen Miteinander mit dem in Konzernstrukturen verhedderten Verkehrsriesen neben Verhandlungsgeschick sowie dem zähen Ringen um Zuständigkeiten und Ansprechpartner vor allem eines – Geduld.
Doch allzu viel Langmut kann Hagen kaum mitbringen. Schließlich steigt der zeitliche Druck, den Verkehrsfluss in der Stadt zu bewahren, enorm. Verkehrswende bedeutet schließlich nicht, Infrastruktur abzubauen, sondern vielmehr diese zeitgemäß zu gestalten. Da werden Brückenbauwerke in einer Stadt mit vier Flüssen und zahlreichen Schienenwegen schnell zu Schlüsselpunkten der künftigen Mobilitätswege.
Hier muss Hagen bereits heute Entscheidungen treffen, die für Jahrzehnte Bestand haben. Ein Prozess, den auch das Verkehrsunternehmen möglichst geschmeidig und – nicht gerade bahntypisch – pünktlich begleiten sollte. Ansonsten bleibt die Gefahr, dass der Mobilitätsriese seine eigenen Verkehrswege unter den maroden kommunalen Brücken selbst stilllegt. Ein Szenario, das selbst der Bahn kaum gefallen dürfte.