Hagen. Keine Corona-Hilfen für die Krankenhäuser in Hagen: So reagieren Stadtverwaltung und die Leitungen der Kliniken auf die schlechte Nachricht.

Erst wurde bekannt, dass nur an einer von sechs Hagener Kliniken die Corona-Prämie ausgezahlt wird und nun ist klar, dass der von der Bundesregierung aufgespannte Rettungsschirm für die Kliniken für kein einziges Krankenhaus in Hagen infrage kommt. Stadt und Kliniken wenden sich an den Minister.

Die Geschäftsführer aller Kliniken und Oberbürgermeister Erik O. Schulz bringen in einem Brief an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann ihre Sorge über die Versorgung der Patienten und um die wirtschaftliche Existenz der Kliniken zum Ausdruck. Denn: Für die vom Bund beschlossenen Ausgleichszahlungen aufgrund von Leerbetten im Bereich der Pandemieversorgung kommen die Kliniken nicht infrage.

Corona-Patienten in allen Hagener Kliniken

„Wie ein Schlag ins Gesicht haben wir die Aussagen des Bundesgesundheitsministers wahrgenommen, dass ein zweiter Rettungsschirm eingerichtet wurde, der gut geeignete und weniger gut geeignete Kliniken für die Versorgung definiert“, schreiben die Beschwerdeführer. Alle Hagener Kliniken gehören laut Ministerium zu den weniger geeigneten. Die definierten Strukturvorgaben (die Notfallversorgungsstufen 2 und 3, die es in Hagen nicht gibt) seien für die Betreuung von Corona-Patienten nicht notwendig. Und trotzdem würden unter Volllast Covid-Patienten in allen Kliniken behandelt.

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Es sind nur Krankenhäuser in einer kreisfreien Stadt berechtigt für Ausgleichszahlungen, in denen in den zurückliegenden sieben Tagen mehr als 100 Corona-Infizierte je 100.000 Einwohner gemeldet wurden. Wenn in dieser Region weniger als 20 Prozent der Intensivbetten „betreibbar“ sind, dann können die Länder Krankenhäuser der Notfallstufen 2 und 3 für den Rettungsschirm auswählen. Gestern waren von 91 Intensivbetten 71 belegt. Anteil von Covid-Patienten daran: 20 Prozent. 18 Covid-Fälle in intensivmedizinischer Behandlung, sieben davon beatmet.