Hagen. Der Besitzer der Kaufhof-Immobilie in Hagen will das in die Jahre gekommene Gebäude sanieren. Darüber hinaus hat er weitere Pläne.
Auf der langen Schließungsliste stand er nicht. Jetzt tut sich für den Kaufhof in Hagen eine neue Perspektive auf. Der Eigentümer der Immobilie, die Firma „Lenz & Saas Immobilienanlagen GmbH“ aus Koblenz, will einen hohen Millionenbetrag in die Immobilie in der Hagener Innenstadt investieren.
Dabei geht es nicht nur um das eigentliche Kaufhaus nebst der in die Jahre gekommenen Fassade. Die Investoren nehmen auch den Bereich an der Hochstraße in den Fokus, an der sich bislang die wenig ansehnliche Zufahrt zum Kaufhof-Parkhaus sowie eine Rampe für die Anlieferungen befinden. Ebenerdig sollen hier sowie in zwei Geschossen darunter 120 Stellplätze entstehen, darüber sollen 76 Wohnungen neu gebaut werden, die sich bis in den Innenbereich des Karrees hinein erstrecken. Hinzu kommen eine stationäre Kurzzeitpflege sowie eine Tagespflege. Auch die Wohnungen, in denen sogenanntes Service-Wohnen möglich ist, sind vorzugsweise für ältere Mieter bestimmt.
Invest an zentraler Stelle in der Hagener Innenstadt
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Baudezernent Hennig Keune und Oberbürgermeister Erik O. Schulz begrüßen die Investition des Koblenzer Unternehmens an zentraler Stelle und bErikhten von sehr angenehmen Gesprächen, die die Geschäftsführer vor Ort selbst geführt hätten. Eine Machbarkeitsstudie für das Großprojekt, das zu einer Baustelle mitten in der Fußgängerzone führen wird, wird ab dieser Woche auf politischer Ebene diskutiert.
Demnach soll sich die eigentliche Fläche, die durch den Kaufhof angemietet ist, reduzieren – von derzeit 14.500 auf dann 11.000 Quadratmeter . Das Kaufhaus soll zur Elberfelder Straße durch eine offene Glasfassade gekennzeichnet sein. Onlinehandel und stationärer Handel sollen in der neu gestalteten Filiale miteinander verknüpft werden.
Eine Aufwertung in zentraler Lage
Hagener Kaufhof nicht von Schließung betroffen
Im Juni hatte die Kaufhof-Geschäftsführung Deutschland darüber informiert, dass 62 der 172 Filialen und zwei „Schnäppchencenter“ geschlossen werden.
Bundesweit geht es um 28.000 Arbeitsplätze , die abgebaut werden sollen.
Der Standort Hagen ist nicht von den Schließungsplänen betroffen. Hier arbeiten 55 Beschäftigte.
Die Schließungspläne sind Teil einer Einigung auf einen Sanierungstarifvertrag zwischen Management, Betriebsrat und der Gewerkschaft Verdi . Für alle Betroffenen soll es einen Sozialplan geben.
„Für die Hagener Innenstadt ist das eine attraktive Maßnahme, eine Aufwertung“, beurteilt Henning Keune für die Stadtverwaltung das Vorhaben. „Für uns geht es jetzt darum, die Politik mit ins Boot zu holen.“ Gleichzeitig verweist er aber darauf, dass es seines Wissens noch keinen finalen Vertrag zwischen dem Vermieter und Kaufhof gebe.
Ähnlich bewertet auch Erik O. Schulz das Großprojekt. „Der Name Kaufhof ist tief verankert in der Wahrnehmung der Menschen“, so Schulz. „Das Kaufhaus hat in Hagen schon immer eine große Rolle gespielt. Für die Stadt ist das an dieser Stelle auch städtebaulich eine enorme Aufwertung.“
Diskussion in der Politik
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In den politischen Diskussionen und in den weiteren Gesprächen sieht Keune aber durchaus noch Potenzial. „Wir werden noch einige gestalterische Abrundungen einbringen“, so Keune. Auch eine Durchmischung verschiedener Wohnformen kann sich der Baudezernent an dieser zentralen Stelle vorstellen.
Die Firma „Lenz & Saas Immobilienanlagen GmbH“ wollte sich zunächst noch nicht zu den Plänen äußern. Am Mittwoch werden Vertreter des Unternehmens in der Bezirksvertretung Mitte die Pläne vorstellen. Danach erklärt der Investor auch öffentlich seine Pläne.