Altenhagen. Hunderte Urlauber wollen sich in Altenhagen im Testzentrum auf dem Friedensplatz auf Corona testen lassen. Es kommt zu langen Schlangen und Staus.
Staus auf den umliegenden Straßen, ein riesiger Menschenandrang: Bereits um 13.15 Uhr hat sich eine lange Schlange über den gesamten Friedensplatz in Altenhagen gebildet. Urlauber stehen an, um sich im Testzentrum kostenlos auf eine Corona-Infektion testen zu lassen. Sie wollen ins Sauerland, nach Bayern, oder an die Deutsche Nordseeküste.
„Weg aus dem Alltag mit der Familie“, sagt eine Frau aus der Schlange, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Seit es das Beherbergungsverbot für Menschen aus einem Risikogebiet - wie Hagen - gibt, muss vor dem Urlaub ein negativer Coronatest vorliegen. Es ist Tag eins vom Test-Zentrum in Altenhagen. Gesundheitsamt und DRK hatten es gemeinsam innerhalb weniger Tage auf die Beine gestellt. Und der Andrang ist riesig. In der Schlange macht sich derweil die Sorge breit, möglicherweise doch nicht rechtzeitig das Ergebnis zu haben: „Wir wollen eigentlich in zwei Tagen los“, sagt der Hagener Max in der Hoffnung, am Montag noch an der Reihe zu sein.
Viele Menschen, aber wenig Zeit
Die Stadt kann allerdings nicht ausschließen, dass einige urlaubswillige Hagener wieder nach Hause geschickt werden müssen: „Wir sind zeitlich an diese eine Stunde gebunden, weil die Röhrchen nachmittags am Amt abgeholt und zum Labor gebracht werden. Sind sie nicht zeitig da, bleiben alle Tests liegen. Außerdem haben wir nur ein bestimmtes Kontingent an Teströhrchen vor Ort“, sagt Gesundheitsamtsleiterin Dr. Anjali Scholten.
Zwar stehe ein großes Kontingent zur Verfügung, wie lange es reicht, ist aber abhängig davon, wie viele Hagener jetzt noch in den Urlaub wollen. „Wir können nicht abschätzen, wie viele Menschen noch kommen. Wir rechnen aber auch in den nächsten Tagen mit einem großen Andrang, Mitte bis Ende der Herbstferien wird die Nachfrage dann schätzungsweise nachlassen.“
Tests nicht nur per Durchfahrt
Und die Schlange auf dem Platz? Eigentlich so nicht vorgesehen. Der Drive-in sei zwar vor allem für mögliche Infizierte gedacht, um das Risiko gering zu halten. Aber auch jetzt appelliert die Stadt, dass die Hagener mit dem Auto vorfahren sollen, um den Ablauf besser koordinieren und Abstände geordneter einhalten zu können. „Fußgänger werden nur in Ausnahmefällen berücksichtigt“, betont die Leiterin des Gesundheitsamtes.
Diese werden zu anderen Zeiten getestet. Das Testzentrum läuft dauerhaft im Hintergrund. „Das Gesundheitsamt führt dort termingebundene Testungen zum Infektionsschutz durch, beispielsweise bei Kontaktpersonen und möglichen Infizierten. Die Reaktivierung des Standorts für diese Maßnahme ging dadurch aber glücklicherweise sehr schnell“, betont Stadt-Sprecherin Clara Treude.
Den Erlass vom Land hatten die Kommunen erst am Freitag erhalten: „Eine so spontane Umsetzung für die Herbstferien ist natürlich eine Herausforderung“, sagt Treude im gleichen Zug.
Und trotz des großen Andrangs ist Dr. Anjali Scholten zufrieden mit dem Ergebnis: „Die Hagener halten sich an die Maskenpflicht und halten genügend Abstand. Wir haben beobachtet, dass sich bislang alle sehr vorbildlich verhalten haben.“
Security vor Ort im Einsatz
Auch ein Sicherheitsdienst ist vor Ort im Einsatz. Die Mitarbeiter sorgen dafür, dass sich alle an die Regeln halten. „Wir haben schon einige Stunden vor der Öffnung erste Urlauber hier gehabt und es kam zu Staus“, sagt eine Mitarbeiterin mit gelber Warnweste. „Bislang lief es ruhig, wir hoffen es bleibt so.“