Hagen. In NRW sind die Übernachtungszahlen in Jugendherbergen um zwei Drittel gesunken. Auch die Einrichtung in Hagen leidet unter den Corona-Folgen.
Die Betreiber von Jugendbergen und Hütten trifft die Corona-Krise besonders hart. Wie das Statistische Landesamt Information und Technik Nordrhein-Westfalen mitteilt, ist die Zahl der Übernachtungen in den ersten sieben Monaten des Jahres um zwei Drittel gesunken. In Zahlen: Von Januar bis Juli 2019 wurden 1,3 Millionen Übernachtungen verbucht, im gleichen Zeitraum 2020 gerade einmal 431 800 Übernachtungen.
20 Mitarbeiter in Kurzarbeit
„Der Rückgang ist auch bei uns dramatisch“, bestätigt Nijaz Kannenberg auf Nachfrage unserer Zeitung. Der Leiter der Hagener Jugendberge an der Eppenhauser Straße 65 a hat bereits vor Monaten für seine 20 Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet, „im gesamten September haben nur zwei Schulen bei uns gebucht“. Ende Mai hat Kannenberg sein Haus mit 123 Betten wieder geöffnet, „doch der Betrieb läuft in der Corona-Zeit natürlich sehr schleppend“. Momentan seien 40 Gäste bei ihm untergebracht.
In Normalzeiten setzt sich die Gästeschar aus einem Drittel Schulklassen und zwei Dritteln Individualbesuchern zusammen.
Stadthaus mit Individualgästen
„Zum Glück sind wir als Stadthaus nicht so stark von Schulbuchungen abhängig wie andere Einrichtungen“, sagt Nijaz Kannenberg. Bei ihm würden auch etliche Familien oder Vereine übernachten und Ausflüge in die Umgebung, zum Beispiel ins Freilichtmuseum, unternehmen. „Wenn Veranstaltungen in der Stadthalle stattfinden, nächtigen einige Besucher bei uns, und auch Leute, die an Veranstaltungen an der Fernuni teilnehmen, kommen zu uns.“
Die Jugendherberge an der Glörtalsperre in Breckerfeld bleibt bis mindestens Ende des Jahres geschlossen.
Im Juli 2020 hatten in Nordrhein-Westfalen 161 Jugendherbergen, Hütten und ähnliche Einrichtungen geöffnet. Ein Jahr zuvor waren es noch 209 Betriebe.