Breckerfeld. Plastikfrei, umweltfreundlich - darauf setzt Breckerfelderin Katja Schlingermann mit ihrem Shop für Tierfutter. Auch bei Verpackung und Versand.
Katja Schlingermann ist 23 Jahre alt, studiert in Hamm Wirtschaftspsychologie und lebt in Breckerfeld. Dort hat sich die junge Frau einem besonderen Projekt verschrieben: Mit Herzblut und viel Eigeninitiative treibt sie den „Heushop“ der Familie auf dem Hof Feldhausen voran. Mit der Natur zu arbeiten statt gegen sie, steht für die Breckerfelderin dabei im Fokus: „Ich will durch das Konzept anderen Unternehmen zeigen, dass es keine Ausreden mehr gibt. Man kann einen Shop ohne Plastik führen und dazu beitragen, dass unser Planet schonender als bisher bewirtschaftet wird.“
Neben Qualitäts-Heu aus ökologischem Anbau in Breckerfeld bietet Katja Schlingermann hochwertiges Futter zur artgerechten Ernährung von Meerschweinchen, Kaninchen, Zwergkaninchen, Chinchillas, Degus und Co. in nachhaltigen und plastikfreien Verpackungen an. Es ist nicht leicht, alles unter einen Hut zu bekommen: Das Studium, die Hobbys, Freizeit – und die Arbeit im Heushop.
Trockene Sommer in Breckerfeld
Der Hof Feldhausen, mittlerweile in dritter Generation betrieben von der Familie, wurde bis 2012 als Rinderwirtschaftsbetrieb geführt. Dabei spielten schon immer der Anbau und die Herstellung von hochwertigem Futter eine große Rolle. Seit Aufgabe der Rinderhaltung stehen die Pferdehaltung und die restlichen Tiere im Mittelpunkt. Durch das Interesse aus dem Freundeskreis an guten Futtermitteln entstand die Idee, einen eigenen Online-Shop zu eröffnen. „So wurde 2014 unser Heushop ins Leben gerufen“, sagt Katja Schlingermann. Damals noch hauptverantwortlich von ihrem Vater betreut.
Nach einem passiven Jahr 2018 wird er nun seit einem Jahr mit neuem Konzept von der Studentin geleitet. Damit hat sie sich ihrer Leidenschaft verschrieben. „Ich beobachte jeden Tag die Vermüllung der Landschaft und die Auswirkungen des Klimawandels, auch hier vor Ort. Hier auf dem Hof äußert sich das beispielsweise darüber, dass die Wiesen immer trockener werden, die Heuernte schwieriger“, sagt die 23-Jährige. „Das eigene Leben nachhaltiger und ressourcenschonender zu gestalten – da kann jeder bei sich selbst anfangen.“
Die junge Frau betont, dass alles aus dem Shop plastikfrei verpackt ist – sogar der Versand sei umweltschonender.
„Wir setzen hier auf Graspapiertüten oder Kartons. Auch Rechnungen oder Aufkleber für die Tüten sind aus kompostierbarem Graspapier.“ Versendet wird deutschlandweit – Partner dafür ist unter anderem DHL (Go Green). Die Deutsche Post will damit die Möglichkeit bieten, Sendungen CO2-neutral zu versenden.
Mehr Zeit für Projekte durch Corona
In der Coronazeit hatte die Studentin nun mehr Zeit, sich auf das Projekt zu konzentrieren. Das war auch nötig. „Die Bestellungen sind auf einmal in die Höhe geschossen“, sagt die 23-Jährige, die noch viele Ideen im Kopf hat.
Für das Futter für Kleintiere kauft sie unter anderem auch Produkte bei regionalen Partnern zu. „Zuletzt haben wir eingeführt, dass es zu jeder Bestellung ein Geschenk gibt: Erdbälle mit insektenfreundlicher Blumensaat.“
Diese könnten im Wald oder eigenen Garten auf den Boden geworfen werden, und würden dann später ihre Wirkung entfalten. „Ein kleiner aber wichtiger Beitrag zur Artenvielfalt“, sagt Katja Schlingermann und lächelt.
Dass ihr Konzept so ankommt, damit hätte sie selbst nicht gerechnet. Mittlerweile haben sogar Schüler bei ihr für ein Praktikum angefragt.
„Noch geht das nicht“, betont die Breckerfelderin, die aufgrund ihres Studiums und einem weiteren Nebenjob sehr eingespannt ist. „Im Anschluss möchte ich noch einen Master absolvieren. Aber es wäre schon mein Traum, hier ein größeres Team aufzubauen und das Konzept noch ein wenig größer aufzuziehen. Aber mal abwarten, was die Zukunft so bringt.“