Hagen. Den CO2-Ausstoß minimieren, ein geringerer Papierverbrauch: Die IT-Konzepte des Unternehmens sollen helfen, Ökologie und Ökonomie zu vereinen.

Tradition und Innovation zusammen unter einem Dach: Seit Januar hat das Systemhaus „Green IT“ mit Sitz in Dortmund auch einen Standort in Hagen. „Als Tor zum Sauerland befindet sich Hagen mitten in einer starken Wirtschaftsregion, die von mittelständischen Unternehmen geprägt ist“, nennt Geschäftsführer Jan Schriewer nur einen der Gründe, warum Hagen als Standort für die Firma attraktiv war.

Das Unternehmen hatte im Januar die in Hagen ansässige Büro- und Informationstechnik-Traditionsfirma „Kesper“ übernommen. „Nicht aus finanziellen Gründen“, will Geschäftsführer Peter Kesper betonen. „Als alteingesessenes Familienunternehmen war es uns wichtig, eine gute Nachfolgelösung zu finden. Eine Zusammenarbeit mit den gleichen Prinzipien, um die Region zu stärken.“

Für Idee am Anfang belächelt

IT-Konzepte, die helfen, den CO2-Ausstoß zu minimieren, den Papierverbrauch zu reduzieren, Büroräume der Zukunft, Energiemanagement: .„Wir wollen Ökologie mit Ökonomie vereinen und decken Einsparpotenziale auf“, erklärt Schriewer das Konzept. Im Gründungsjahr 2013 sei man für die grüne Positionierung noch belächelt worden. „Mittlerweile ist das Thema aber nicht mehr wegzudenken.“

Die Firma Green IT nutzt bei dem Partner WindCORES die Windkraftanlagen, um dort Server-Räume unterzubringen.
Die Firma Green IT nutzt bei dem Partner WindCORES die Windkraftanlagen, um dort Server-Räume unterzubringen. © Green IT

Ein Beispiel für die Arbeit des Systemhauses: In Deutschlands erstem Rechenzentrum in einer Windenergieanlage will Green IT bis zu 60 Serverschränke von Kunden unterbringen, die direkt mit Energie aus der Windkraftanlage gespeist werden. „Natürlich sind wir auch ein Wirtschaftsunternehmen, das Geld verdienen muss“, betont Schriewer.

„Aber uns war es wichtig, unsere Philosophie damit zu verbinden.“ 2019 machte das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Umsatz von rund 40 Millionen Euro. Der Juni war trotz Corona ein Rekordmonat. Umsatz: Rund 7,2 Millionen Euro. „Entgegen dem Trend haben wir sogar 19 neue Mitarbeiter in der Krisenzeit eingestellt“, betont Peter Kesper.

Investition in sechsstelliger Höhe

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In den Standort in Hagen hat Green IT bislang eine sechsstellige Summe investiert. Zusätzliche Büroräume wurden in der Sedanstraße ausgebaut, die Anzahl der Mitarbeiter verdreifacht. Weitere Investitionen sind geplant. Am neuen Standort sollen künftig 15 Mitarbeiter arbeiten können. „Wegen Corona geht das aktuell noch nicht.“

Auch das Thema neue Bürowelten spiele dann eine Rolle. Vor Ort gibt es sogenannte „Springer-Arbeitsplätze“. Heißt: Jeder Mitarbeiter kann jeden Tisch nutzen, feste Arbeitsplätze gibt es nicht. „Trotz Digitalisierung sind wir aber auch Verfechter herkömmlicher Team-Strukturen. Wir sind fest davon überzeugt, dass gerade im Mittelstand eine Zusammenarbeit der Mitarbeiter vor Ort den Team-Spirit stärkt“, so Schriewer.

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Eine gute Infrastruktur sei ein wichtiger Standortfaktor für eine Region, um Neuansiedlungen von Unternehmen zu fördern. Viele Unternehmen aus der Region hätten die Digitalisierung erst zu spät angepackt. „Sicherlich ein Problem ist gerade in diesem Bereich aber auch die fehlende Infrastruktur, vor allem mit Blick auf das Thema Internet“, sind die Geschäftsführer, die mit ihrem Portfolio alle Bereiche der Bürokommunikation abdecken wollen, sich einig. „Da besteht an vielen Standorten sicherlich noch Luft nach oben.“

In Hagen habe man aber einen guten Standort für die Zusammenarbeit der beiden Firmen unter einem Dach gefunden. „Wir sind sehr glücklich über einen neuen Partner in unserem Team“, betont Schriewer noch einmal, dass die Entscheidung für die Expansion nach Hagen genau die richtige gewesen sei.