Hagen. Zunächst sah es nach einem klaren Sieg für die AfD aus - dann gab es die Wendung. So ging die Wahl des Integrationsrates in Hagen aus.

Zunächst sah es nach einem klaren und überraschenden Sieg für die AfD aus, die in diesem Jahr erstmals mit einer eigenen Liste für den Integrationsrat kandidierte. Nach Auszählung des Urnenwahlbezirks – bei der Integrationsratswahl wird nur zwischen einem Urnen- und einem Briefwahlbezirk unterschieden – lag die AfD klar mit 20,7 Prozent vorne. Die Wendung brachte dann die Auszählung der Stimmen im Briefwahlbezirk: Mit 26,8 Prozent konnte Wir für Hagen sich am Ende vier Sitze im Gremium, das die Interessen der in Hagen lebenden Menschen mit Migrationshintergrund vertreten soll, sichern. Auf Platz zwei folgt die Türkische Gemeinde Hagen mit 16,24 Prozent und künftig zwei Sitzen.

Geringere Wahlbeteiligung

Von den rund 58.000 wahlberechtigten Hagenern, die über die Zusammensetzung des Integrationsrates entscheiden konnten, haben nur 7.991 Hagener am Wahltag ihre Kreuzchen gesetzt. Mit 14,72 Prozent lag die Wahlbeteiligung in diesem Jahr damit wieder etwas niedriger, als zuletzt bei der Kommunalwahl im Jahr 2014 (17 Prozent).

Die restlichen Sitze verteilen sich wie folgt: Gemeinsame Integration für Hagen (15,35 %/2 Sitze), AfD (14,82 %/ 2 Sitze), Die Hagener Demokraten (10,08 %/2 Sitze), Helenische-Orthodoxe Mission Deutschlands (9,00 %/1 Sitz) und DTB Hagen Internationale (7,71 %/ 1 Sitz). Die AfD ist die einzige der im Rat vertreten Fraktionen, die mit einer Liste für den Integrationsrat kandidiert hat- dieser besteht aus 14 gewählten, ehrenamtlich tätigen Vertretern sowie sieben Ratsmitgliedern. 14 Sitze wurden vergeben. Vertreter des Gremiums sitzen auch als beratende Mitglieder in anderen Ausschüssen.

Bei der Wahl gab es - zumindest zum Teil - Schwierigkeiten. Mehrere Hagener berichteten im Voraus von fehlenden Wahlscheinen (wir berichteten). Laut der Stadt Hagen bestehe nun noch bis zum 1. September die Möglichkeit, sich nachträglich in das Wahlverzeichnis für den Integrationsrat eintragen zu lassen. Dafür sollten sich die Betroffenen an das Briefwahlbüro wenden.