Breckerfeld. Die CDU hat im Rat in Breckerfeld die Mehrheit. Die Grünen legen zu. Bürgermeister Dahlhaus holt ein starkes Ergebnis. Hier die Reaktionen.

CDU und Grüne sind die großen Gewinner der Kommunalwahl in Breckerfeld. Die Union wird im neuen Rat, der sich Ende Oktober konstituieren soll, mit 16 Stimmen die alleinige Mehrheit haben. Mit eingerechnet ist da bereits die Stimme von Bürgermeister André Dahlhaus, der sich keinem Herausforderer stellen musste. Der CDU-Mann holte mit 88 Prozent Ja-Stimmen ein überragendes Ergebnis. Die Grünen verbesserten sich um 4,7 auf 17,1 Prozent und bewegen sich damit auf SPD-Niveau (17,6 Prozent).

Überschattet wurde auch die Breckerfelder Wahl von einem Hacker-Angriff auf einen Server der Stadt Hagen. Die Nachbar-Kommune ist während der Wahl IT-Dienstleister für die Hansestadt sowie für den kompletten Ennepe-Ruhr-Kreis. Insofern war es auch in Breckerfeld nicht möglich, die Ergebnisse fortlaufend einzupflegen und im Internet „live“ zu veröffentlichen.

Bürgermeisterwahl 
André Dahlhaus88 %

Bürgermeister André Dahlhaus will alle einbinden

André Dahlhaus (rechts) mit Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (links) und der CDU-Vorsitzenden Ulrike Borowski (Mitte) bleibt Bürgermeister von Breckerfeld.
André Dahlhaus (rechts) mit Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (links) und der CDU-Vorsitzenden Ulrike Borowski (Mitte) bleibt Bürgermeister von Breckerfeld. © Michael Kleinrensing

„Dieses Ergebnis ist ein toller Vertrauensvorschuss der Bürger für die kommenden fünf Jahre“, erklärte André Dahlhaus am Abend. „Ich will weiter gemeinsam mit allen Fraktionen Kompromisse erarbeiten. Es ist mein Wunsch, dass wir weiterhin vieles einstimmig und mit großer Mehrheit auf den Weg bringen.“

Ratswahl  
CDU48,5 %+1,5 %
SPD17,6 %- 6,5 %
FDP7,1 %+1,7 %
Grüne17,1 %+ 4,7 %
FWG9,7 %- 1,3 %

Alle 14 Wahlkreise direkt geholt, einen weiteren Kandidaten über die Liste in den Rat gebracht, dazu das starke Bürgermeister-Ergebnis, zumindest eine Breckerfelder Mehrheit für den CDU-Landratskandidaten Oliver Flüshöh und mit dem Ex-Bürgermeister Klaus Baumann (51,1 Prozent) einen CDU-Vertreter direkt in den Kreistag gebracht – die Union feierte ihr Abschneiden am Abend. „Das ist schon ziemlich gut“, so Rainer Giesel, alter und neuer Fraktions-Chef der Union, „um ehrlich zu sein: Viel besser geht es nicht. Wir sind belohnt worden für das, was wir in den letzten fünf bis sechs Jahren mit den anderen Fraktionen gemeinsam auf den Weg gebracht haben.“ Und gleichzeitig versprach er: „Auch wenn wir jetzt die alleinige Mehrheit haben – wir werden weiterhin alle mit einbinden.“

Landrats 
Olaf Schade44,7 %
Oliver Flüshöh55,3 %

Fünf Sitze für die Grünen im neuen Stadtrat

Ähnlich gut war die Stimmung bei den Grünen, denen die Affäre rund um den Kinnschlag von Spitzenkandidat Wolfgang Duchscherer gegen sein Pendant von der Wählergemeinschaft, Jürgen Niehaus, offenbar nicht geschadet hat. „Fünf Sitze in der neuen Stadtvertretung – wir sind absolut glücklich“, so Christoph Altenbeck, der nach dem angekündigten Rückzug von Duchscherer auf Listenplatz eins vorrücken wird. Der wiederum holt mit 25,8 Prozent das beste Wahlbezirks-Ergebnis seiner Partei. „So gut“, so Altenbeck weiter, „haben wir in Breckerfeld noch nicht abgeschnitten.“

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Weit weniger gut war die Stimmung bei der SPD. „Das ist schon traurig für uns“, so der Fraktionsvorsitzende Arno Förster, „wir hatten auf ein besseres Ergebnis gehofft, aber der Trend war einfach gegen uns. Trotzdem wollen wir weiter gute politische Arbeit machen.“ Für Förster hat das schwache Abschneiden nichts damit zu tun, dass die SPD erstmals darauf verzichtet hatte, mit einem eigenen Bürgermeister-Kandidaten anzutreten.

Geringe Verluste für die Wählergemeinschaft Breckerfeld

Einen geringen Verlust musste auch die Wählergemeinschaft (WG) hinnehmen. „Trotzdem geht für uns die politische Arbeit weiter“, so Spitzenkandidat Jürgen Niehaus, der nach der letzten Kommunalwahl durch seinen Übertritt von den Grünen der WG erst zu vier Mandaten verholfen hatte. Jetzt ist die Wählergemeinschaft wieder bei drei Sitzen. „Wir wollen uns weiter als Ideengeber einbringen.“

Zufrieden waren die Freien Demokraten. „Wir haben das Ergebnis der letzten Wahl gefestigt“, so Uli Ferron, der selbst mit 19 Prozent das beste Ergebnis seiner Partei holte. „Ein bisschen schade ist, dass wir es nicht geschafft haben, einen weiteren Kandidaten in den Rat zu bekommen. Letztlich haben wir in schwierigen Zeiten unsere Stammwähler erreicht.“