Hohenlimburg. Zum „Tag des Offenen Denkmals“ am 13. September präsentiert sich die Reformierte Kirche Hohenlimburg auch mit einer Digital-Führung

Wer den Kopf gen Himmel hebt, der sieht eben jenen, obwohl er ein Dach über dem Kopf hat. Denn die Kirchendecke zeigt eine farbenfrohe Malerei. Zu sehen ist eine Schlossgalerie, die den Rahmen für eine Darstellung des Himmels bildet.

Deckenmalerei in der Reformierten Kirche Hohenlimburg. Hofmaler J.J. Kleiner hat das barocke Kunstwerk vor rund 270 Jahren gestaltet.
Deckenmalerei in der Reformierten Kirche Hohenlimburg. Hofmaler J.J. Kleiner hat das barocke Kunstwerk vor rund 270 Jahren gestaltet. © Westfalenpost | Marcel Krombusch

„Wir müssen die Heizung immer sehr langsam hochfahren, damit die Malerei nicht beschädigt wird“, sagt Kirsten Elhaus, Presbyterin der Reformierten Gemeinde Hohenlimburg. Sie steht zwischen den Bänken inmitten der Reformierten Kirche Hohenlimburg. Neben dem Haus Harkorten bietet in Hagen nur diese Kirche ein digitales Angebot für den bundesweiten „Tag des Denkmals“, der wegen Corona an diesem Sonntag, 13. September, fast nur online stattfindet.

Mithilfe von jungen Fachinformatikern entstand ein virtueller Rundgang durch das Kirchengebäude. Auf der Internetseite der Reformierten Gemeinde können sich Interessierte ab dem 13. September durch 360-Grad-Bilder und Drohnenaufnahmen der Kirche klicken.

„Wir sind sehr froh, dass wir da von jungen Leuten, die Ahnung haben, unterstützt wurden“, sagt Elhaus. Sie hat die Infotexte zu den Fotos recherchiert und ist interessiert an der Historie des Bauwerkes, dessen Innenraum ungewöhnlich prunkvoll für eine Reformierte Kirche daherkommt.

Ein bisschen Prunk

Grund hierfür ist der Erbauer, Graf Moritz Casimir I. zu Bentheim-Tecklenburg. Als Landesherr regierte Graf Casimir vor rund 270 Jahren die Grafschaft Limburg und da war Europa von den prächtigen Kirchen und Palästen des Barock geblendet. Stichwort: Schloss Versailles. So erlaubte sich der Graf auch ein bisschen Pracht und Prunk für sein Bauwerk an der Lenne.

Nach zwei Jahren Bauzeit wurde die Kirche 1751 fertiggestellt. Über der Kanzel prangt das Wappen des Erbauers Graf Moritz Casimir I..
Nach zwei Jahren Bauzeit wurde die Kirche 1751 fertiggestellt. Über der Kanzel prangt das Wappen des Erbauers Graf Moritz Casimir I.. © Westfalenpost | Marcel Krombusch

Die farbenfrohe Deckenmalerei bildet mit Kanzel und Orgel einen verspielten Dreiklang, der sich abhebt von der sonst sehr schlicht daherkommenden Kirche im Herzen der Hohenlimburger Innenstadt.

Für den Tag des Offenen Denkmals am 13. September 2020 wird die Reformierte Kirche Hohenlimburg im Rahmen der Hygiene-Auflagen von 11 bis 17 Uhr für Besucher geöffnet. Ab 17 Uhr findet ein Orgelkonzert unter dem Thema „Barock meets Jazz“ statt. Der Eintritt ist frei.

Haus Harkorten digital

Zum Tag des Offenen Denkmals lässt sich in Hagen auch das Haus Harkorten virtuell erkunden.