Hagen. Zum ersten Mal haben die Hagener Wähler die Chance, die Mehrheitsverhältnisse im Ruhrparlament direkt mitzubestimmen.

Wenn an diesem Sonntag, 13. September, die Hagener Wähler die Stimmlokale ansteuern und dort ihre Wahlbenachrichtigungen abgeben, können sie sich auf eine gehörige Zettelwirtschaft einstellen. Neben dem blauen Stimmzettel für die OB-Wahl, dem grünen für die Ratsmehrheiten sowie dem rosafarbenen Bogen für die jeweiligen Bezirksvertretungen kommt noch ein violetter Stimmzettel von durchaus imposanter Länge hinzu: Denn für das Ruhrparlament, für das die Bürger bei dieser Kommunalwahl erstmals direkt abstimmen können, bewerben sich immerhin 21 Parteien und Wählergruppen.

Insgesamt konkurrieren mehr als 350 Kandidatinnen und Kandidaten um die 91 Sitze in der neuen RVR-Verbandsversammlung. „Die Vielzahl der eingereichten Wahlvorschläge zeigt, wie groß das Interesse über alle Parteigrenzen hinweg an der ersten Ruhrwahl und der politischen Mitbestimmung für das Ruhrgebiet ist“, betont die RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel. „Mit der Direktwahl zum Ruhrparlament bekommen die Bürgerinnen und Bürger im Ruhrgebiet eine Mitsprachemöglichkeit, die NRW-weit einmalig ist. Ich hoffe, möglichst viele Menschen machen davon Gebrauch und gehen am 13. September zur Wahl.“ Für Hagen stehen vor allem die Parteivorsitzenden der beiden bislang größten Ratsfraktionen, Timo Schisanowski (SPD) und Christoph Purps (CDU), auf aussichtsreichen Listenplätzen.

Breite Parteien-Vielfalt

Folgende Parteien sind derzeit im Ruhrparlament vertreten, die alle erneut antreten: SPD, CDU, Grüne, Linke, FDP, AfD, Piraten, Freie Wähler NRW und Unabhängige-Bürger-Partei. Bei der Wahl treten zudem an: ÖDP, Die PARTEI, Duisburger Alternative Liste, Die Violetten, Tierschutz hier!, Aktiv, Bündnis Christen für Deutschland, Ideengemeinschaft Ruhr, Nationales Bündnis Ruhrgebiet, Basisdemokratie jetzt, UWG, Freie Bürger und Volt.

Und so wird gewählt: Bislang bestimmten die jeweiligen Räte und Kreistage der Metropole Ruhr die Mitglieder des Parlaments und entsandten ihre Vertreterinnen und Vertreter dorthin. Aufgrund einer Änderung des Gesetzes über den Regionalverband Ruhr aus dem Jahr 2015 wird das Parlament im Jahr 2020 erstmals direkt gewählt. Insgesamt mehr als vier Millionen Menschen ab 16 Jahren sind zur Ruhrwahl aufgerufen. Der RVR hat die erste Direktwahl zur Verbandsversammlung in den vergangenen Wochen mit einer Informations- und Motivationskampagne begleitet. Unter dem Motto „Mach es zu deinem Revier“ wurden die Menschen in der Metropole Ruhr über das Ruhrparlament und die Wahl aufgeklärt und aufgefordert, ihre Stimme abzugeben.

Weitere Informationen zum RVR und zu der Direktwahl-Kampagne finden sich auch im Internet unter www.rvr.ruhr und www.ruhrwahl.de