Breckerfeld. Das Parken ist in Breckerfeld weder im Ortskern noch in den Wohnquartieren ein kompliziertes Thema. Wir präsentieren Ideen der Ratsfraktionen.
Die Gesamtnote von 2,25 sprach bei unserem Heimatcheck dafür, dass die Breckerfelder mit der Parksituation in ihrem Ortskern und den zur Stadt gehörenden Wohngebieten zufrieden sind. Verbesserungspotenziale sehen die Parteien dennoch, wie die Konfrontation der politischen Vertreter mit den Heimatcheck-Ergebnissen zeigt.
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Da kriegen manche Hagener Tränen in den Augen angesichts von kostenfreiem Parken nahe des Breckerfelder Altstadtkerns. Dazu kommt: Es gehört in der Hansestadt zur strategischen Herangehensweise, dass in den neueren Baugebieten an alle Bauherren auch die Bitte gerichtet wird, doch gleich für eigene Stellplätze zu sorgen. Das zahlt sich aus. „Wir werden das bei unserem nächsten Baugebiet an der Klevinghauser Straße wieder ganz genau so machen“, sagt Breckerfelds Bürgermeister André Dahlhaus. Am Wengeberg sei die Situation in Teilen ähnlich.
Dennoch: Breckerfeld kann vor allem die Elektro-Infrastruktur mit Blick auf das Parken ausbauen. Denn genügend E-Ladesäulen gibt es noch nicht. Das Gleiche gilt für Abstellflächen für Fahrräder. Beides wichtige Faktoren für eine Stadt wie Breckerfeld mit ihrem Kur-Charakter und ihrer durchaus touristischen Anziehungskraft.
Hier die Standpunkte der Breckerfelder Ratsfraktionen zu der Thematik:
Christoph Altenbeck, Grünen-Kandidat:
Die Parkplätze an den Einkaufszentren sind für den täglichen Bedarf ausreichend und kostenfrei vorhanden. Schwieriger wird es da schon bei den privaten Stellplätzen. Durch die Verpflichtung, bei Neubauten Stellplätze zur Verfügung stellen zu müssen, ist die Parksituation, gerade im Stadtkern, relativ entspannt. Durch die konsequente Förderung des ÖPNV könnten Familien teilweise auf einen Pkw verzichten. Dies würde letztlich in der Innenstadt und den Wohngebieten die Parksituation entzerren und zu einem besseren Klima beitragen.
Uli Ferron, FDP-Fraktion:
Das Einkaufszentrum Windmühlencenter ist hervorragend mit Parkplätzen ausgestattet. Leider gibt es keinerlei Möglichkeit, ein elektrifiziertes Kfz während des Einkaufs zu laden. Die Bezirksregierung fördert Kommunen bei Errichtung von öffentlichen Ladepunkten mit 60 Prozent, maximal 6000 Euro. Auch die Anbringung von Fahrradstellplätzen ist momentan noch Mangelware. Um die Innenstadt wieder zu beleben, bedarf es auch hier zusätzlichen Parkraums für (E-)Kfz und Fahrräder, vor allem in den Abendstunden ist es für Anwohner mühsam, einen Stellplatz zu finden. Auch in den Wohngebieten muss ausreichender (kostenfreier) Parkraum gewährleistet sein.
Jürgen Niehaus, Wählergemeinschaft:
Die Parksituation ist hier entspannter als in Großstädten. Auch sind Parkplätze kostenfrei. Das sollte so bleiben, denn Parkgebühren können dazu führen, dass man kleinere Besorgungen, die oft mit dem Weg zur Arbeit verknüpft werden, nicht mehr im Innenstadtbereich erledigt. Allerdings ist es im Ortskern schwer, überhaupt einen Parkplatz zu finden. Zur Unterstützung der verbliebenen Geschäfte sollten vorhandene Parkflächen optimiert, zusätzliche geschaffen werden – durch kluges Nutzen freier Flächen. Damit diese auch von Besuchern gefunden werden, sollte es zentrale Hinweisschilder geben. Leider deckt in einigen Wohngebieten der geplante Parkraum nicht mehr den Bedarf. Hier sind Verbesserungen notwendig.
Rainer Giesel, CDU-Spitzenkandidat:
Parkplätze sind in Breckerfeld an den meisten Stellen in ausreichender Anzahl vorhanden. Das Stadtmarketing hat sich hier in besonderer Weise ehrenamtlich eingesetzt, in dem durch neue Markierungen in der Innenstadt noch einige Parkplätze geschaffen werden konnten – ein Kataster von vorhandenen Parkflächen steht mittlerweile online zur Verfügung. Auch in den Wohngebieten hat die CDU immer darauf geachtet, dass im öffentlichen Bereich möglichst viele Parkflächen im Straßenraum geschaffen werden. Daneben müssen auch die privaten Bauherren auf ihrem eigenen Grundstück private Stellplätze schaffen. In dem neuen Bebauungsplan an der Klevinghauser Straße wird dies von der CDU ebenfalls wieder gefordert.
Arno Förster, SPD-Fraktionschef:
Die Parkplatzsituation in Breckerfeld wird von den Befragten sehr positiv bewertet. Ein Ergebnis, das auch die SPD uneingeschränkt teilt. Rund um den Altstadtkern gibt es reichlich Parkplätze, von denen aus fußläufig problemlos alle Bereiche erreicht werden können. Anzumerken ist jedoch, dass das schon vor Jahren begonnene Geschäfte-Sterben in der Innenstadt sich leise, aber stetig fortsetzt. Um eine Verödung des Stadtzentrums zu verhindern, ist hier dringend ein Konzept zur Vitalisierung erforderlich. Durch Kultur- Gastronomie- und Ladenangebote könnte die notwendige Belebung erreicht werden. Hier sind Kreativität und Unterstützung durch die Verwaltung erforderlich. Parkplätze gibt es genug.