Hagen. Beim Besuch der Grünen-Bundesvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt in der Kirche Am Widey wurde OB Schulz demonstrativ unterstützt.
Hagens Bündnisgrüne stehen hinter der so genannten „Allianz der Vernunft“ und unterstützen wie auch FDP und CDU den zur Wiederwahl antretenden, amtierenden Oberbürgermeister Erik O. Schulz. Das ist so weit bekannt, aber auch eine von wenigen nennenswerten Aussagen, die beim Besuch der Grünen-Bundesvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt in der Kirche Am Widey gemacht wurde.
Was im Vorfeld als Podiumsdiskussion unter dem Titel „Jugend für Klimawende und Generationengerechtigkeit lokal und global“ angekündigt worden war, kam ganz ohne Reibung oder gar Diskussion aus. Moderiert von Felix Banaszak (Sprecher Grüne NRW), gesellten sich als Gesprächspartner von Göring-Eckardt Oberbürgermeister Schulz (parteilos), Jörg Fritzsche (Hagener Grüne) und Arnjo Sittig (Jugendrat der Generationenstiftung).
Wie eine kleine Revolution
Zumindest zu Beginn zeigte sich Banaszak in der Moderation redlich bemüht, der Bundesvorsitzenden als Stichwortgeber Bälle zuzuspielen. Katrin Göring-Eckardt arbeitete sich souverän an einzelnen thematischen Punkten ab, die den Veranstaltungstitel rechtfertigen sollten. „Fridays for Future stellt uns als Grüne infrage und beweist, dass die Jugend nicht unpolitisch ist. Das gleicht einer kleinen Revolution“, so Göring-Eckardt. Wenn eine Greta Thunberg das Bundeskanzleramt besuche, dann solle aber bitte ein wenig mehr als nur „schöne Fotos“ dabei rumkommen.
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Man müsse sich die Frage stellen, so Göring-Eckardt, wie ein klimafreundlicher Ausstieg aus der Kohle gelingen könne. Zudem forderte die Bundespolitikerin eine Stärkung des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV), stellte ihre Idee vom „365 Euro-Ticket“ für Hagen vor.
Schulz will ÖPNV stärken
Schulz übernahm von da an das Wort – und den Abend. Das „365 Euro-Ticket“ sei seiner Auffassung nach im Angesicht der Haushaltslage für Hagen noch kein Thema, aber dennoch wolle man künftig den ÖPNV stärken. Das, was bisher geleistet worden sei, um Bus- und Bahnangebote für Hagen attraktiver zu machen, der Masterplan Mobilität, wäre das Ergebnis des „Zusammenhalts auf kommunaler Ebene“. „Die Allianz versteht sich als gute Partnerschaft der Hagener Politik und bei all dem, was in sechs Jahren auf den Weg gebracht wurde, ist nach außen hin eine grüne Handschrift auch erkennbar“, sagte der Oberbürgermeister. Die Zustimmung aller Gesprächspartner des Podiums war ihm gewiss.
Der Rest der Veranstaltung in der Kirche Am Widey war gegenseitiges Schulterklopfen. Arno Sittig und Jörg Fritzsche kamen kaum zu Wort – aber hatten außer Respekt für die gute Arbeit des Oberbürgermeisters auch nicht viel beizutragen. Fragen aus dem Publikum gab es zum Ende auch noch, aber die wurden kurz und knapp von Göring-Eckardt beantwortet, ohne groß ins Detail gehen zu wollen. Nach 70 Minuten war’s das dann.