Das Stimmrecht am 13. September zu nutzen, appelliert WP-Kommentator Martin Weiske.
Sechs Bewerber für den Oberbürgermeister-Posten mit mehrjähriger Ratserfahrung haben sich gestern mit offenem Visier und ihren inhaltlichen Überzeugungen bei der Wahlarena präsentiert. Zwei weitere Novizen auf diesem politischen Parkett runden in diesem Jahr den stattlichen blauen OB-Stimmzettel ab. Angesichts dieses ausgesprochen breiten Bewerberfeldes mit einem bunten Ideenspektrum dürfte eigentlich für jede politische Präferenz was dabei sein. Jetzt liegt es an den Hagenern, aus dieser Luxus-Konstellation die oder den Besten auszugucken. Ein übellaunig dahin geschnoddertes „Alle doof!“ wäre bei einem solch vielfältigen demokratischen Angebot nicht nur unangemessen, sondern zugleich auch eine vertane Chance.
Mehr als sechs Jahre ist es inzwischen her (Mai 2014), dass die Hagener das letzte Mal über die Kräfteverhältnisse im Rat und den Chefposten im Rathaus entscheiden durften. Doch lediglich 45,1 Prozent der Wahlberechtigten haben sich damals beteiligt.
Eigentlich eine beschämende Resonanz für eine Stadt, in der die Nörgelei regelmäßig als guter Ton gepflegt wird. Am 13. September hat der Bürger erneut das Wort – jetzt muss er es auch wohlüberlegt nutzen. Corona ist definitiv keine Ausrede dafür, das hohe Gut des Stimmrechts zu verschenken.