Hagen. Dr. Heinrich Wilhelm Emminghaus ist der erste Bürgermeister von Hagen. Nur wenig erinnert an ihn. Das will ein Nachkomme ändern.

Erik O. Schulz – der Name ist zumindest in Hagen bekannt. Und das nicht nur, weil er gerade in Wahlkampfzeiten von Plakaten lächelt. Jörg Dehm, einst Oberbürgermeister, ist für manchen vielleicht auch noch nicht in Vergessenheit geraten. Peter Demnitz, der letzte Sozialdemokrat an der Spitze von Politik und Verwaltung, vielleicht auch nicht. Und jetzt dieser hier: Dr. Heinrich-Wilhelm Emminghaus… Ein Mann, der in die Reihe passt. Hagens erster – wenn auch noch nicht Ober-, so doch – Bürgermeister. Und das im nächsten Jahr vor genau 275 Jahren.

Nur wenig erinnert an jenen Mann, der am 24. April 1682 geboren wurde und am 11. September 1749 – damals gerade drei Jahre im Bürgermeisteramt – verstarb: keine Straße, kein Platz, kein Denkmal. Lediglich sein von Erwin Hegemann gemaltes Porträt hängt in einer Ober-(bürgermeister)-Galerie in der Lobby im ersten Geschoss des Rathauses an der Volme. Und zwar ganz am Anfang, weil mit Emminghaus ja alles begann.

Wichtig für Stadtgeschichte

Dabei gibt es durchaus Menschen, die heute noch seinen Namen tragen. Allerdings nicht in Hagen. Zumindest nicht, wenn man die einfache Telefonbuch-Recherche bemüht. Kein Emminghaus in der Volmestadt. Dafür aber einer in Saarbrücken, der wiederum selbst von 1961 bis 1970 in Hagen gewohnt und 1968 am Albrecht-Dürer-Gymnasium sein Abitur gemacht hat. Gestatten: Wolf Bernhard Emminghaus, auf kleinen Umwegen mit dem ersten Bürgermeister der Stadt verwandt und jetzt mit dieser Idee: „Ich denke, das Stadtjubiläum im nächsten Jahr bietet Anlass, an Hagens ersten Bürgermeister zur erinnern – in welcher Form auch immer.“

Also hat sich eine kleine Gruppe von Engagierten zusammengefunden, die sich von Kindesbeinen an kennen und das Projekt angehen: Emminghaus selbst, Jürgen Schalk, einst Leiter einer Hagener Förderschule, Vorsitzender des Hilfswerks Lions Quest und mittlerweile Breckerfelder, sowie Siegfried Ehmann, Ex-Hagener und heute Galerist in San Francisco.

Ein Denkmal für Emminghaus

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Ihr Ziel: Dr. Heinrich-Wilhelm Emminghaus ein Denkmal setzen. Nicht unbedingt im wahrsten Sinne des Wortes, aber doch, indem man beispielsweise eine Straße, einen Park oder einen Platz nach dem ersten Bürgermeister der Stadt Hagen benennt.

„Ich habe selbst lange Zeit nicht gewusst, dass ich mit dem ersten Hagener Bürgermeister verwandt bin“, sagt der Diplom-Psychologe Wolf Bernhard Emminghaus. Erst bei der Aufarbeitung der Familiengeschichte entdeckt er den Zusammenhang. „Meine Familie stammt ursprünglich aus dem Bergischen Land. Dort gibt es eine Ortschaft, die unseren Namen trägt.“

Familienwappen war das der Stadt

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Von dort hat sich ein Heinrich-Wilhelm Emminghaus auf nach Hagen gemacht und war Pfarrer in Hagen an der Johanniskirche. Er ist der Vater des späteren Bürgermeisters Dr. Heinrich Wilhelm Emminghaus.

Das Wappen der Familie Emminghaus wurde so das erste Wappen der Stadt Hagen. Eine Lilie war in den Anfangsjahren das, was heute die gelbe Eiche auf blauem Grund ist. „Erst 1896 wurde die Blume durch den Baum ersetzt“, so Wolf Bernhard Emminghaus.

Um das Projekt voranzutreiben, hat sich Emminghaus mit Unterstützung seiner Freunde an die Stadtverwaltung und auch an die Politik in Hagen gewandt. Immerhin – die erste Resonanz ist durchaus positiv.

Positive Resonanz

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„Wir haben die Anregung, den ersten Bürgermeister im Rahmen des 275-jährigen Stadtjubiläums an prominenter Stelle zu würdigen, gerne aufgegriffen“, sagt Clara Treude, Sprecherin der Stadt Hagen, „wir werden uns in den kommenden Monaten darüber Gedanken machen, ob und welche Ehrung hier im kommenden Jahr vorstellbar wäre.“